NÜRNBERGER LAND – Die langanhaltende Trockenheit und die damit verbundene hohe Waldbrandgefahr hat die Feuerwehren im Landkreis Nürnberger Land in Atem gehalten. Dabei haben die für den Katastrophenschutz beschafften ATVs im wahrsten Sinne des Wortes ihre Feuertaufe bestanden, freut sich der Kreisfeuerwehrverband in seiner Mitteilung.
Bereits am 30. April waren die Feuerwehren Kirchensittenbach, Altensittenbach, Hartenstein und Hersbruck sowie Mitglieder der Kreisbrandinspektion bei einem Vegetationsbrand bei Kirchensittenbach mehrere Stunden im Einsatz. Parallel dazu kam es zu einem Waldbrand bei Schwarzenbruck, der durch die dortigen Kräfte bekämpft wurde.
Landwirte unterstützen mit Güllefässern
Am 1. Mai kam es dann zu einem größeren Waldbrand bei Unterkrumbach. Dort stand der Wald auf einer Fläche von 2500 Quadratmetern in Flammen. Die Wasserversorgung für die Brandbekämpfung und das langwierige Ablöschen der Glutnester wurde durch Tanklöschfahrzeuge und wasserführende Löschfahrzeuge im Pendelverkehr sichergestellt. Eine wertvolle und unverzichtbare Unterstützung waren dabei auch wieder Landwirte, die mit Güllefässern große Mengen an Wasser zur Brandbekämpfung an die Einsatzstelle brachten. Die Löscharbeiten zogen sich über mehr als fünf Stunden. Im Einsatz waren hier die Feuerwehren Unterkrumbach, Altensittenbach, Aspertshofen, Großviehberg, Hartenstein, Hersbruck, Hohenstadt, Kirchensittenbach, Kleedorf, Lauf, Neuhaus und Oberkrumbach sowie Mitglieder der Kreisbrandinspektion.
Einsatz über Landkreisgrenzen hinaus
Doch auch überörtlich waren die Einsatzkräfte aus dem Landkreis gefordert. Denn aus dem Nachbarlandkreis Erlangen-Höchstadt, in dem auf Grund eines Waldbrandes im Tennenloher Forst ab dem 2. Mai der Katastrophenfall galt, wurden Tanklöschfahrzeuge, Löschfahrzeuge, ATVs sowie Logistikfahrzeuge angefordert. Im Einsatz waren hier die Feuerwehren Hartenstein, Röthenbach und Schwarzenbruck. Zusätzlich wurden Mitglieder der Kreisbrandinspektion zur Unterstützung des Führungsstabes der Örtlichen Einsatzleitung angefordert. Kräfte aus dem Landkreis waren hier von 2. bis 4. Mai im Einsatz.
Bei allen Einsätzen hat sich gezeigt, wie wertvoll die erst im vergangenen Jahr für den Katastrophenschutz und für eben solche Lagen durch den Landkreis beschafften hochgeländegängigen ATVs (All Terrain Vehicles) für derartige Einsätze sind. Auch wurde bei den Einsätzen der Bedarf von geländegängigen Tanklöschfahrzeugen und speziellem Gerät und Material zur Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung, deren Beschaffung für den Katastrophenschutz aktuell bereits läuft oder geplant wird, erneut offensichtlich. Ohne eine derartige Ausstattung wären Einsatzlagen, wie beispielsweise der Waldbrand bei Tennenlohe, die auch den Landkreis Nürnberger Land mit seinen ausgedehnten Waldflächen jederzeit treffen können und deren Häufigkeit und Intensität auf Grund des Klimawandels zunehmen, kaum zu bewältigen.
Risiko für Vegetationsbrände ist hoch
Der Regen der vergangenen Tage hat aktuell für eine Entspannung der Situation gesorgt. Jedoch haben die Regenmengen bei weitem nicht ausgereicht, um das Defizit der vergangenen Wochen auszugleichen und so bleibt abzuwarten, wie sich das Risiko für Wald- und Vegetationsbränden in naher Zukunft entwickelt.