SIMMELSDORF (mz) — Simmelsdorf lehnt eine Mittelschulbeteiligung Schnaittachs in diesem Jahr ab und verzichtet dabei ausdrücklich auf eine Absichtserklärung, überhaupt einsteigen zu wollen. Gemeinderäte aller Fraktionen hatten davor die Hauptschul-Neuetikettierung mit deutlichen Worten kritisiert.
Eigentlich hatten die Bürgermeister des Landkreises eine Beschlussformel für alle Stadt- und Gemeinderäte im Nürnberger Land vereinbart: Keine Schulverbünde für die Mittelschule in diesem Jahr, aber jede Gemeinde strebe einen Start frühestens 2011/2012 an. Ausgenommen die Vorreiter Röthenbach und Burgthann. Die Gründe des Schulterschlusses: Für die Organisation bleibt nicht genügend Zeit. Zudem liegt bisher nur ein Gesetzentwurf vor. Die Kosten für die Gemeinden sind noch unbekannt.
Lorenz Baumann (Unabhängige) schimpfte, dass die Mittelschule lediglich „den Tod der Hauptschule beschönigt“. Dies sei unnötig, die Hauptschule habe über Jahrzehnte „gute Arbeit geleistet“, ehe sie in der Öffentlichkeit abgewürgt und degradiert worden sei. Der Gemeinderat dürfe nicht befürworten, dass Simmelsdorfer Schüler in einem Verbund mit Lauf sinnlos zwischen Schnaittach und der Kreisstadt hin- und herkutschiert werden. „Du hast recht“, sagte Bürgermeister Gumann nur.
Karl Hans Daut (Unabhängige) erinnerte daran, dass auch der Verbund nicht unbedingt die Rettung für den Standort Schnaittach bedeutet. Barbara Penkwitz (CSU) sprach sich wie Heinz Siegl (Unabhängige) dafür aus, dagegen zu stimmen, ohne „Absichtserklärung für 2011/2012“. Siegl fragte aus Sorge um die Kosten nach, ob nicht zum Beispiel alternativ ein Verbund mit Gräfenberg möglich wäre. Bürgermeister Gumann erwiderte, alle in Frage kommenden Partner hätten abgelehnt, bis auf Lauf.
Andrea Lipka beantragte schließlich, die Mittelschule ohne jegliche Absichtserklärung für 2010/2011 abzulehnen. „Wollen wir einmal sehen, was die große Politik inzwischen tut“, sagte sie. Der Beschluss fiel einstimmig.