ESCHENBACH – „Eine ganz bedeutende Neuerung in der Mitte des 19. Jahrhunderts war die Bildung militärisch organisierter ‚Freiwilliger Feuerwehren‘. Vielerorts, so auch in Eschenbach, wurde eine solche Gründung in Erwägung gezogen“, wird die Geburtsstunde der Freiwilligen Feuerwehr Eschenbach in deren Chronik beschrieben. „Schließlich waren es dann 33 Personen, die unsere Freiwillige Feuerwehr Eschenbach am 25. Februar 1875 aus der Taufe hoben.“ Das wird nun groß gefeiert.
Damals war das Gerät der Feuerwehr eine von einem Pferdegespann gezogene Handdruckspritze mit einem festsitzenden, jedoch schwenkbaren Strahlrohr. Allerdings benötigte man bei einem Ernstfall – je nach Lage der Brandstelle – eine große Anzahl von Leuten, denn die Maschine musste mit Wasser versorgt werden. Dazu bildete man eine lange Menschenkette, die das Wasser in Eimern von Hand zu Hand weiterreichte. Eine handbetriebene Saug- und Druckspritze leichterer Art, ausgestattet mit einer Schlauchleitung, war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine wesentliche Verbesserung des Feuerlöschwesens im Ort.
Wasser gefror beim Löschen in den Schläuchen
Zwei bedeutende Einsätze aus der damaligen Zeit sind in der Chronik festgehalten und belegen die Schwierigkeiten, mit denen es die Feuerwehr zu tun hatte. „In der Woche nach Weihnachten im Jahre 1910 war in der Hermannsruh in Eschenbach ein Feuer ausgebrochen. Da die naheliegende Quellfassung nicht genug Wasser lieferte, wurde auch die Saug- und Druckspritze zum Einsatz gebracht. Leider musste dieses Unternehmen bald wieder abgeblasen werden, da durch die bittere Kälte das Wasser in den Schläuchen gefror. Dieses Anwesen konnte damals nicht mehr gerettet werden und ist bis auf die Grundmauern abgebrannt. Während einer großen Trockenheit im August 1921 wurde die Eschenbacher Wehr zu einem Großbrand nach Heuchling gerufen. Der höher gelegene Ort musste vom Gehrestal, oberhalb von Pommelsbrunn mit Wasser versorgt werden. Aufgrund der Wassernot wurden damals sogar die Jauchegruben zum Löschen verwendet. Der Gastwirt der Ortschaft versuchte im wahrsten Sinne des Wortes den Brand an seinem Anwesen mit Bier zu löschen.“
Ein Meilenstein in der jüngeren Geschichte ist die Gründung der First Responder-Gruppe im August 2024. Die ehrenamtlichen „Helfer vor Ort“ wollen so in der medizinischen Versorgung auf dem Land eine Lücke schließen. Sie können im Notfall den Einsatzort schnell erreichen und wertvolle Minuten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken.
Festwochenende Anfang Mai 2025
Wenn die Freiwillige Feuerwehr Eschenbach in diesen Tagen ihr 150-jähriges Jubiläum feiert, so zählt die aktive Wehr 60 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner, davon sind acht in der Jugendgruppe. Der Feuerwehrverein hat derzeit 171 passive Mitglieder.
„Trotz der ihr gestellten Pflichten und Aufgaben hat es die Eschenbacher Wehr immer verstanden, die Pflege der Kameradschaft und Verbundenheit in den Vordergrund zu stellen“, resümiert Reinhard Munker, der Verfasser der Chronik. „Im Laufe der Zeit war die technische Ausstattung und Feuerlöschtaktik bestimmten Veränderungen unterworfen. Geblieben ist bis heute der selbstlose, freiwillige und uneigennützige Einsatz der aktiven Wehrmänner, die im Dienste des Nächsten die Erfüllung ihres Auftrages sehen.“
Von Frühschoppen bis Kabarett
Von 1. bis 4. Mai findet das Festwochenende mit einem abwechslungsreichen Programm statt: Los geht es am Donnerstag ab 10 Uhr mit einem zünftigen Frühschoppen mit Musik im Festzelt am Sportplatz. Ein Bulldog- und Moped-Treffen umrahmt den Tag. Eine historische Dreschervorführung, ein Kinderprogramm sowie eine moderne Brennholzaufbereitung mit Sägespaltautomat runden das Programm am Feiertag ab. Ab 12 Uhr verwöhnt ein mobiler Holzbackofen die Gäste.
Ein musikalischer Kabarettabend strapaziert am Freitag die Lachmuskeln der Besucher. Die beiden Kindsköpfe „Tom und Basti“ unterhalten das Publikum ab 20 Uhr mit ihrem Programm „Zeitlang“, Einlass ist um 19 Uhr. Eintrittskarten hierfür können im Vorverkauf bei der Bäckerei Laurer, der Raiffeisenbank Nürnberger Land – Geschäftsstelle Hohenstadt, bei Sister Hair in Eschenbach und bei der Hersbrucker Zeitung erworben werden.
Besucher im Blaulicht-Dreikampf
Bevor es am Samstagabend „Stimmung im Bierzelt“ heißt, ist am Nachmittag der Kampfgeist der Besucher gefragt. Beim sogenannten „Blaulicht-Dreikampf“ müssen verschiedene Spiele im Dreierteam absolviert werden; jeder ab zwölf Jahren kann mitmachen. Gegen 19 Uhr heizen die Rothsee-Musikanten mit handgemachter Stimmungs- und Partymusik kräftig im Bierzelt ein. Hier ist der Eintritt frei.
Der Sonntag beginnt früh – mit einem Weckruf des Posaunenchors Eschenbach bereits um 7.30 Uhr. Um 10 Uhr folgt ein Festgottesdienst im Zelt, bevor zur Stärkung ab 11.30 Uhr das Mittagessen serviert wird. Die Eschenbacher Ortsdurchfahrt wird am Sonntag für rund eine Stunde komplett gesperrt sein, der Festzug quer durch den Ort findet ab 14 Uhr statt. Im Anschluss an den Festzug ist Zeltbetrieb mit der Blaskapelle Kirchenthumbach am Festplatz.