LAUF – Der verkaufsoffene Sonntag fand in Kombination mit dem Ostermarkt statt. Und auch das Industriemuseum lud wieder zu „Markt & Museum“ ein. Trotz des anhaltenden Regens kamen die Laufer und viele Menschen aus der Region scharenweise in die Stadt.
Wie gut, dass es im Industriemuseum trocken ist. Traditionell zur Saisoneröffnung haben 40 Aussteller und Vereine ihre Stände aufgebaut, darunter etliche in den verschiedenen Räumen des Museums. Das Motto: Nachhaltigkeit. Der Andrang ist groß, gerade Familien nutzen die Möglichkeit, einen Besuch im Museum mit einem Bummel zu verbinden. Über 1000 Besucher waren es letztendlich.

Jerome Reibenwein und seine Tochter Luisa (10) sind aus Nürnberg angereist. Die Lamas haben es Luisa angetan. Ohne Angst schlüpft sie in das Gehege und streichelt eines der Tiere. Ein Spaziergang mit Lamas, so Besitzer Bernhard Dorn, lasse die Seele baumeln. „Der Mensch entschleunigt dabei!“
Pralinen, scharfe Chili-Soßen und Cappuccino, ein Glas Wein oder einen Teller Laufer Krautsuppe, die die Altstadtfreunde offerieren: Der Markt hat viel Kulinarik zu bieten. Unter einem großen Schirm hat sich Familie Lösel aus Schwaig mit drei Kindern untergestellt. Zum ersten Mal sind sie hier und schwer begeistert. „Die Kombination aus Museumsbesuch und Markt ist so besonders!“, sagt die Mutter.
Peter Kraus vom Industriemuseum ist bereits gegen 13 Uhr ziemlich zufrieden: „Klar, das Wetter ist nicht toll, aber es kommt uns entgegen, dass wir auch im Inneren Stände haben.“ Auch die Kombination mit dem verkaufsoffenen Sonntag gefällt ihm, „das ergänzt sich gut!“ Carmen Betker ist für die Auswahl der Aussteller zuständig; sie versucht immer, eine bunte Mischung zu finden aus Stammausstellern und neuen Angeboten. „Wichtig ist, dass alle aus der Region kommen“, sagt sie.

Flohmarkt veranstaltet
Treppauf, treppab geht es vom Keller, neben dem die Pegnitz zum Greifen nahe fließt und wo das Industriemuseum einen Flohmarkt veranstaltet, bis hoch unters Dach. Und überall gibt es nicht nur selbst gestrickte Strümpfe oder Möbel in neuem Gewand zu entdecken, sondern auch die Mitmachstationen, die Schmiede oder das Schlafzimmer zu Urgroßmutters Zeiten. Im Tante-Emma-Laden des Museums ist das „Tastiness-Café“ von Christine Platt heute geöffnet. Die zweite Bürgermeisterin Nina Bezold und ihr Mann Volker Birkel trinken einen Espresso, bevor es weitergeht in die Stadt. Und der Regen hört nicht auf.
Am Marktplatz ist laute Musik zu hören, dort stehen Emma mit Bassgitarre und Celina an der Gitarre unter einem Pavillon. Die beiden 16-jährigen Schülerinnen singen Hits der 80er Jahre, die Leute bleiben mit ihren Regenschirmen stehen und lauschen.
Die Inhaberin von „Heidis Gestäcklädle“ sitzt frierend unter einer grünen Decke in ihrem Stand voller Osterschmuck. „Es könnte schöner sein“, sagt sie und seufzt. Dagegen profitieren die Einzelhändler eher vom Regen.
Im „LU Conceptstore“ von Madeleine Farnbacher steht Bürgermeister Thomas Lang. Ja, das Wetter! Aber: „Man trifft trotzdem viele Leute. So sind die Laufer, die gehen auch bei einem solchen Wetter raus“, sagt er. Und Madeleine Farnbacher pflichtet ihm bei: „Das macht Lauf aus!“ Am Anfang, so der Bürgermeister, habe man Sorge gehabt, dass es vielleicht zu viele Veranstaltungen auf einmal seien, die sich gegenseitig die Gäste wegnehmen. Doch dies sei nicht der Fall. „Im Gegenteil: Das wirkt wie ein Magnet!“
Davon zeugen auch die Parkplätze am Industriemuseum oder an der Heldenwiese. Kaum ein freier Platz ist mehr zu bekommen und neben Laufer Kennzeichen stehen dort auch Autos aus Nürnberg, Hersbruck oder Feucht.
Die erstmalige Modenschau verschiedener Einzelhändler auf dem Marktplatz wäre sicher bei Sonnenschein ein echter Selbstläufer gewesen. Aber vorausschauend hatte Gabi Soraruf, Inhaberin des Ladens „beChic“ in Lauf, die Idee zu der Modenschau zum Thema Fair Trade. Organisiert und in den PZ-Kulturraum verlegt wurde sie von der Wirtschaftsförderung der Stadt Lauf und der Werbegemeinschaft „#kaufinlauf“. Und so zieht doch noch ein wenig Frühlingsgefühl ein, als vor vielen Zuschauern die neue Frühlingsmode zum großen Auftritt kommt, moderiert von Barbara Brandmüller.
Martin Grand, Vorsitzender der Werbegemeinschaft #kaufinlauf und Veranstalter des Ostermarkts, ist „zufrieden“ in Anbetracht des Wetters. Auch, wenn auf dem Marktplatz ein paar weniger Stände waren, „es hatte ein Gesicht“.