Generalsanierung des Gebäudes aus dem Jahr 1963 beginnt

Seespitzschule zieht aus, Bauarbeiter ziehen ein

Mitarbeiter des Umzugunternehmens transportieren eine Tafel aus dem Schulhaus ab.
Mitarbeiter des Umzugunternehmens transportieren eine Tafel aus dem Schulhaus ab. | Foto: Sichelstiel2017/07/seespitzschule-auszug.jpg

RÖTHENBACH — Die Schüler und Lehrer der Röthenbacher Seespitzschule ziehen um. Sie machen in dieser Woche Platz für die Baufirmen, die schon in den Sommerferien auf Hochtouren an der Generalsanierung des Gebäudes arbeiten sollen. Und obwohl der Unterricht nun rund eineinhalb Jahre lang in einem Con­tainer-Ausweichschulhaus hinter dem Hallenbad stattfinden muss, ist die Schulfamilie erleichtert.

„Wir freuen uns, dass es losgeht“, sagt Rektorin Kirsten Hartung im Gespräch mit der Pegnitz-Zeitung. Die Sanierung der Seespitzschule stand in den vergangenen Jahren immer wieder auf der Tagesordnung des Stadtrats, doch stets verschob sich der Termin, bekamen andere kommunale Bauprojekte den Vorzug. Bereits 2001 war das Vorhaben daran gescheitert, dass der Freistaat nicht genügend Fördermittel zahlen wollte. Dann sollten die Bauarbeiter 2009 loslegen – doch Zuschüsse hätte es damals nur für den Südflügel und den Verwaltungstrakt gegeben. Wieder wären die Kosten für die Kommune zu hoch gewesen. Dank steigender Schülerzahlen – aktuell sind es 224 Kinder – ist das kein Thema mehr, es gibt ausreichend Fördermittel.

Nun geht es Schlag auf Schlag: Bereits in dieser Woche zieht die gesamte Schule in das Ausweichschulhaus hinter dem Hallenbad um. Sie nutzt damit künftig jene Container, die die Geschwister-Scholl-Mittelschüler gerade verlassen haben, weil ihr Schulgebäude am benachbarten Steinberg – die Pegnitz-Zeitung berichtete – fertiggestellt wurde.

Kommende Woche sollen sich die Grundschüler am neuen Standort noch einrichten können, ehe sie sich in die Sommerferien verabschieden. In dieser Woche stehen viele Ausflüge auf dem Stundenplan, damit das Umzugsunternehmen, die Firma Engler, ungestört arbeiten kann.

25 oder 26 Lastwagenladungen müssen von der Seespitze an den Steinberg gebracht werden.
25 oder 26 Lastwagenladungen müssen von der Seespitze an den Steinberg gebracht werden. | Foto: Sichelstiel2017/07/seespitzschule-umzug-auszug.jpg

Rund 1000 Kubikmeter oder 25 bis 26 Lastwagenladungen, schätzt Geschäftsführer Jürgen Scheuerlein, schaffen seine Mitarbeiter von der Seespitze ins Ausweichschulhaus. Es handelt sich um die komplette Ausstattung von elf Klassenzimmern und einer ganzen Reihe von weiteren Räumen, von Stühlen und Tischen bis hin zu Schränken und Tafeln. „Das wird dort drüben wie ein ganz normales Schulhaus“, sagt Rektorin Hartung.

Rund eineinhalb Jahre wird es wohl dauern, sagt die Schulleiterin, bis das renovierte Gebäude wieder bezogen werden kann. Nach maximal zwei Jahren, so Bürgermeister Klaus Hacker, müssen die Grundschüler die Container so oder so wieder verlassen – denn dann soll das Gymnasium saniert werden, der Landkreis braucht das Ausweichschulhaus.


Die Arbeiten folgen einem straffen Zeitplan: „Wir reißen jetzt erst einmal ab, was wir abreißen müssen“, sagt Susanne Prechtel vom Röthenbacher Stadtbauamt. Weil sowohl der Hort als auch der Integrative Kindergarten nicht in ein Ausweichquartier umziehen, sondern ihre Räume im Schulhaus auch während der Bauzeit nutzen sollen, müssen lärmintensive Tätigkeiten in der Ferienzeit erledigt werden.

Im Mittelpunkt steht laut Prechtel die energetische Sanierung des Schulhauses aus dem Jahr 1963, aber auch die Leitungen müssen komplett erneuert werden. Bis zum Winter soll der Südflügel ein neues Dach bekommen, damit die Photovoltaikanlage vom Nordtrakt dorthin umziehen kann. Der nördliche Flügel selbst kommt dann voraussichtlich im Frühjahr an die Reihe, auch er braucht ein neues Dach. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf 9,5 Millionen Euro.

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