Sicherung nach Felssturz

Einsatz an der Burgruine am Schlossberg

Das Laufer THW rückte 2020 am Schlossberg in Osternohe an, um mit schwerem Gerät nach einem Felssturz eine Notsicherung der Burgruine vorzunehmen. | Foto: Schuster/PZ-Archiv2020/09/Felssturz-schlossberg-THW-sicherung-foto-udo-schuster0003.jpg

OSTERNOHE – Einen Felssturz an der Osternoher Schloßbergruine entdeckte vor einigen Tagen ein Anwohner, in dessen Grundstück die quaderförmigen Steinbrocken landeten. Das Laufer THW hat mittlerweile die Absicherung übernommen.

Besorgt hatte sich der betroffene Anwohner zunächst bei der örtlichen Feuerwehr gemeldet. In Folge wurde auch Bürgermeister Frank Pitterlein verständigt und eine in Augenscheinnahme erfolgte durch Christoph Müller, den Baufachberater des THW in Lauf, sowie einen Geologen.

Als Sofortmaßnahme wurden durch die Osternoher Wehr unter Leitung von Martin Decker Absperrbänder mit Gefahrenhinweisen angebracht. Die Aussichtsplattform auf den Ruinenresten war nicht gefährdet.

Wurzelwerk löste Naturstein

Die einstige Burg wurde vermutlich um 1200 auf einem Felssporn erbaut. Nun löste mächtiges Wurzelwerk einige der schweren Natursteinquader aus einem Rest der noch vorhandenen Mauern, welche sich dann kreuz und quer zwischen den Bäumen einen Weg hangabwärts suchten, bis sie schließlich auf einer mit Schafen beweideten Wiese liegenblieben.

Dabei wurde zwar die Einzäunung beschädigt, aber keines der Tiere verletzt. Ein schmaler Feldweg führt an dieser Stelle unterhalb der Ruine vorbei.

Um eine Gefährdung für Mensch und Tier auszuschließen beriet sich die Marktverwaltung in Schnaittach und entschied sich für eine schnelle Notsicherungsmaßnahme durch das Technische Hilfswerk. Die guten Kontakte des Bürgermeisters zu den Hilfsorganisationen führten schnell zu der Zusage, dass diese Felssicherung durch das THW erfolgen kann.

Enge Zusammenarbeit

In enger Zusammenarbeit mit der Osternoher Feuerwehr begannen die Vorarbeiten zur Sicherung bereits am frühen Donnerstagabend.

In dem Schnaittacher Ortsteil befürchtete man schlimmes, als viele schwere Fahrzeuge und Sondergeräte in der typischen blauen Farbgebung des THW den Schloßberg hinauf fuhren. Darunter waren jeweils zwei Gerätelastkraftwagen und Mannschaftswagen sowie ein Traktor. Ein Kipper mit Tieflader der Fachgruppe Räumen hatte den Teleskoplader im Gepäck.

Prüfung notwendig

Zuvor erfolgte eine eingehende Prüfung, wie man am besten die zu sichernde Stelle erreicht. Die Verantwortlichen entschlossen sich in dem steilen, schwer zugänglichen Hang von oben her vorzuarbeiten. Man wollte mit den Transportfahrzeugen und Geräten möglichst nahe an die Schadstelle herankommen. Deshalb wurde nach Rücksprache mit dem Waldbesitzer der bestehende Pfad zum Treppenaufgang der Aussichtsplattform großzügig mit der Motorsäge freigeschnitten.

Man wollte soweit wie möglich noch bei trockener Witterung Vorbereitungen treffen, um eine Seilbahn aufzubauen, mit der die erforderlichen Holzbalken sicher zum Aufstellort gebracht werden können. Es lief Hand in Hand, auch die Zusammenarbeit mit der örtlichen Feuerwehr klappte sehr gut.

Da klar war, das dieser Arbeitseinsatz über mehrere Stunden bis in die Nacht dauern würde, baute das THW sein Stromaggregat mit 50 Kilovoltampere auf und verlegte Stromkabel für sechs Scheinwerfer mit je 2000 Watt. Dadurch war der gesamte Transportweg taghell beleuchtet, was auch der Sicherheit diente.

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Vorsicht mit den Maschinen

Es ging recht eng zu und man musste mit den Maschinen aufpassen, damit nichts passiert, äußerte sich THW-Zugfüher Müller im Gespräch mit der PZ. Zwischenzeitlich hatte die Räumgruppe mit dem Tieflader die Holzbalken in einem nahegelegenen Sägewerk verladen und die Fracht den Schloßberg hoch gefahren. Mit Längen vom 12 Metern auf dem Tieflader war das kein Spaß in der kurvenreichen Auffahrt, erklärte der Fahrer.

Oben angekommen wurde das Zugfahrzeug gegen den Teleskoplader getauscht, der dann die letzten Meter wegen der besseren Rangierbarkeit vorgespannt wurde. Die Balken wurden auf der Fläche neben dem Stromerzeuger abgelegt.

Gutes Timing

Gerade als das Gewitter mit Regen über das Osternoher Tal zog, waren die Vorbereitungen am Donnerstag abgeschlossen. Am Freitagnachmittag erfolgten noch einmal, nun aber bei Tageslicht, Vorarbeiten zur Sicherung. Dabei wurden die Balken mittels der installierten Materialseilbahn unterhalb des Felsens abgelegt.

Am heutigen Samstag soll nun die vorläufige Sicherung abgeschlossen werden. Auch Schnaittachs Bürgermeister Frank Pitterlein war als Auftraggeber vor Ort, um sich über die Fortschritte zu informieren. Dabei lobte er ausdrücklich die gute Zusammenarbeit zwischen den Hilfsorganisationen mit über 35 Helfern und die unkomplizierte Kommunikation.

Für eine Brotzeit zur Stärkung dazwischen sorgte die Schnaittacher Wehr.

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