NEUHAUS – Der Fischereiverein Hersbruck kümmert sich als Betreuer der Pegnitz zwischen Michelfeld und Neuhaus nicht nur um die Uferplätze, von denen aus sich der Fluss am besten befischen lässt. Ganz besondere Anliegen sind ihm auch die nachhaltige Fischerei, der Naturschutz und der Erhalt der natürlichen Artenvielfalt der Pegnitz. Der in Neuhaus im Beisein von zahlreichen Ehrengästen eingeweihte Fischlehrpfad Pegnitz soll dazu beitragen, das Bewusstsein für die damit verbundenen Probleme unter der Wasseroberfläche zu stärken.
Wasserknappheit, das Absinken des Grundwasserspiegels, aber auch die Biber oder das Wehr bei Hammerschrott würden das Gewässerökosystem der Pegnitz und damit die natürliche Artenvielfalt der Fische gefährden, erklärte Ernst Fuchs, Vorsitzender des Fischereivereins Hersbruck.
15,2 Kilometer lang
Deshalb habe der Verein in Zusammenarbeit mit dem Mittelfränkischen Fischereiverband und der Marktgemeinde Neuhaus diese 15,2 Kilometer lange lehrreiche Wanderroute mit sieben Informationstafeln entlang des Flusses zwischen Neuhaus und Michelfeld ausgearbeitet. Besonders bedanke er sich in diesem Zusammenhang bei der Nürnberger Designerin Katja Prechtl, der Marktgemeinde und seinem Gewässerwart Torsten Paulick.
Die Pegnitz zähle zwar immer noch zu den naturnahesten und saubersten mittelfränkischen Fließgewässern mit einem artenreichen Fischbestand. Welche Fische hier in der Pegnitz schwimmen und welche Voraussetzungen der Fluss für ihren natürlichen Fortbestand bieten müsse, darüber solle der Lehrpfad mit seinen Tafeln informieren.
Dieser Fisch-Lehrpfad sei eine sehr gute Möglichkeit, den Blick auf die Pegnitz nicht an der Wasseroberfläche enden zu lassen, betonte Jörg Zitzmann, Präsident des Fischereiverbands Mittelfranken. Er sei eine geeignete Aktion, zur Rettung bedrohter Fischarten beizutragen. Besonders für Schüler sehe er hier eine Möglichkeit, sie im Rahmen eines Wandertages an die Probleme des Naturschutzes „unter Wasser“ heranzuführen.
Lernen „unter Wasser“
Für Neuhaus sei der Lehrpfad eine absolute Bereicherung, lobte Bürgermeister Josef Springer. Auch ihn beschäftige seit langem der langsam sinkende Wasserstand der Pegnitz. Der sei allerdings nur ein äußeres Merkmal; deshalb sei es gut, auch zu erfahren, was durch eine Wasserknappheit alles verloren gehen könnte. Marktgemeinderat Norbert Linnert (SPD) zeigte sich optimistisch, diesen Lehrpfad in die Liste der offiziellen Neuhauser Wanderwege aufzunehmen.
In Vertretung von Landrat Armin Kroder überbrachte sein Stellvertreter Helmut Brückner, verbunden mit einer Spende für den Fischereiverband, die Glückwünsche zur Eröffnung dieses beeindruckenden Projektes. Es passe sehr gut in die Zeit, betonte er, denn Wasserknappheit und Artensterben seien Themen, die täglich diskutiert würden. Er hoffe auf eine gute Annahme dieses Pfades durch Kindergärten oder Schulen. Dann könne er zu einem gesunden Umdenken in Sachen Umwelt- oder Klimaschutz beitragen.
Einen Flyer für den Fischlehrpfad Pegnitz gibt es noch nicht. Wer Interesse hat, diesen Pfad in der schönen Natur an der Pegnitz zu besuchen, kann sich vorab auf der Homepage des Hersbrucker Fischereivereins (www.fischereivereinhersbruck.de) informieren.