Söder stellt Sanierungskonzept vor

Burg Veldenstein bekommt eine Jugendherberge

Finanzminister Markus Söder (rechts) stellte auf Burg Veldenstein vor, was aus der historischen Anlage werden soll. Bürgermeister Josef Springer (links) gefielen die Pläne des Freistaats. Hier stehen beide auf der 2014 eröffneten neuen Aussichtsplattform der Burg. Foto: K. Bub2016/08/7319322.jpeg

NEUHAUS – In die Burg Veldenstein soll bis 2020 eine Jugendherberge samt Wirtsgarten und Ausflugsgastronomie einziehen. Das hat  der bayerische Finanz- und Heimatminister Markus Söder vor Ort in Neuhaus verkündet. 5,1 Millionen Euro investiert der Freistaat in den nächsten Jahren dafür in die Sanierung der historischen Anlage.

„Wir wollen der Burg ihre Bedeutung für den Tourismus zurückgeben“, betonte Markus Söder in Neuhaus. 2013 waren Gesteinsmassen und Teile der Burgmauer herausgebrochen und auf die Plecher Straße gestürzt. 780 000 Euro steckte Bayern daraufhin in Sicherungsmaßnahmen, 280 000 Euro kostete der Bau einer Aussichtsplattform, die 2014 eröffnet wurde.

Umfangreiche Sanierung
Die Frage aber, was generell mit der Burg Veldenstein geschehen soll, blieb unbeantwortet. Bis gestern. Nun steht fest: Der Freistaat Bayern als Eigentümer der Burg möchte hier eine Jugendherberge samt Gastronomie einrichten. Dafür sind allerdings weitere Maßnahmen an der Anlage nötig. „Wir werden sie deshalb für rund 5,1 Millionen Euro umfangreich sanieren“, versprach Söder.

Dazu zählen eine grundlegende Sicherung verschiedener Burgmauerbereiche und Gebäude, der Einbau einer kontrollierten Ableitung für Regenwasser sowie die Sanierung von Zugangswegen im unteren Burgbereich. Zudem soll es auf der Burg einen WLAN-Hotspot geben, um die digitale Erreichbarkeit zu gewährleisten.

Suche nach Betreiber
Und so sieht der Zeitplan aus: 2016 laufen die Untersuchungen zur Statik. Parallel dazu wird nach einem geeigneten Betreiber für die angedachte Jugendherberge gesucht. Anfang 2017 werden die Pläne im Detail dem bayerischen Landtag vorgelegt. Segnet der sie ab, können die Sanierungsmaßnahmen sofort beginnen. Spätestens 2020 soll dann alles fertig sein.

„Wir schauen, dass wir es bis Ende 2019 hinbringen“, machte Söder den Neuhausern ein bisschen Hoffnung. Denn da feiert die Marktgemeinde ihren 750. Geburtstag. 1269 wurde die Burg, die untrennbar mit der Marktgemeinde verbunden ist, nämlich erstmals als novum castrum (das neue Haus) urkundlich erwähnt. Für Jubiläumsfeierlichkeiten aber könne die Gemeinde die Burg 2019 sicher schon nutzen, versprach der Minister.

Für die Jugendherberge ist das Herrenhaus vorgesehen, erklärte Roman Zirngibl vom staatlichen Bauamt Erlangen-Nürnberg. Knapp 70 Betten könnten hier untergebracht werden. Eine Gastronomie könnte im Oberamtsmanngebäude auf der gegenüberliegenden Seite Platz finden und nicht nur die Jugendherberge verpflegen, sondern auch einen Wirtsgarten für Ausflügler betreiben.


„Ich halte es für ein gutes und tragfähiges Konzept“, freute sich der Neuhauser Bürgermeister Josef Springer über die Pläne des Freistaats. Andere Ideen, etwa ein reines Hotel, ein Kongresszentrum oder nur eine Gastronomie auf Burg Veldenstein einzurichten, seien zwar geprüft worden, aber nicht realistisch gewesen, erklärte Söder.

Ja-Wort auf der Burg
Mit dem neuen Konzept soll die Burg „sicherer, schöner und lebendiger werden“, sagte der Minister weiter. Ob die Einrichtung einer Jugendherberge nun das Aus für das bekannte Veldensteiner Festival bedeute? Im Gegenteil, betonte Söder. Beides könne sich sehr gut ergänzen. Auch die Nutzung eines Raumes auf der Burg für Trauungen könne er sich vorstelle. „Ich würde das Heiraten erlauben, sogar auf der Aussichtsplattform“, erklärte er, wies aber darauf hin, dass dies letztendlich eine Entscheidung der Gemeinde sei. Der Freistaat jedenfalls werde keinem Glück im Wege stehen.

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