HAPPURG – Von langer Hand geplant fuhren im August elf Segler und Seglerinnen vom Segelclub Hersbruck mit fünf Jjollen vom Typ Conger für eine Woche in den 440 Kilometer entfernten Spreewald zum Schwielochsee. Dieser liegt im Herzen Ost-Brandenburgs, am nordöstlichen Rande des Spreewaldes.
Der See ist mit einer Wasserfläche von 13,3 Quadratkilometern der größte
natürliche See im Land Brandenburgs. Die Spree durchfließt diesen malerischen See von Westen nach Norden. Der Bootshafen am Campingplatz „Schwielochsee Camping Niewisch“ war für die Segelgruppe der ideale Ausgangspunkt für neue Erkundungstouren. Nachdem alle Boote aufgebaut und zu Wasser gelassen waren, freuten sich alle auf ein gemeinsames Segel- und Wanderflottillen-Event mit verschiedenen Tagestouren.
Spree nur mit Außenbordmotor befahrbar
Während der Schwielochsee in einer Länge von etwa zehn Kilometern besegelt werden kann, ist das Befahren auf der Spree nur unter Zuhilfenahme eines Außenbordmotors mit langsamer Fahrt möglich. Sowohl beim Segeln auf dem See als auch beim Fahren unter Motor muss man sich stets an den Seekartentiefen und den betonnten Fahrwassern orientieren. Bei nordwestlichen Winden ging es einmal mit Vorwindskurs und Fock nach Süden, über den kleinen Schwielochsee zum sieben Kilometer entfernten Ort Goyatz. Hierbei mussten die roten und grünen Tonnen des Fahrwassers besonders beachtet werden, da es hier viele Untiefen gibt. Am frühen Nachmittag konnten die Segelcrews an einem Gästesteg in Goyatz anlegen und im „Cafe am See“ eine Pause einlegen.
Ein weiteres Event war eine Bootstour über die Spree flussabwärts, der Fahrrinnenmarkierung folgend nach Norden durch den Glower See und weiter zum Leißnitzsee. Hier ist die Fahrradfähre Leißnitz zu beachten, da diese regelmäßig die Spree quert. Es war eine idyllische Fahrt durch eine wunderbare Flusslandschaft bis in die 14 Flusskilometer entfernte Kreisstadt Beeskow, die eine mittelalterlichen Altstadt und Burg besitzt.
Paradies für heimische Vogelwelt
An einem anderen Tag unternahmen die Wassersportfreunde einen Ausflug spreeaufwärts in Richtung Trebatsch. Dieser Seitenarm kann nur mit Motor befahren werden, da die Vegetation hier immer dichter wird und ausragende Äste die befahrbare Wasserfläche mit einem Bootsmast einschränken. Somit musste der Steuermann geschickt manövrieren, um Ästen, Wasserpflanzen oder entgegenkommenden Booten auszuweichen. Die ruhige Fahrt ermöglichte es, die Natur in ihrer vollen Pracht zu genießen und die heimische Vogelwelt zu beobachten.
Der Schwielochsee selbst ist im Wesentlichen von einem Schilfgürtel umgeben und die Ufer verlaufen teilweise sehr flach in den See hinein. Beim Segeln konnte man sich aber gut an der Fahrwasserbetonnung orientieren und anhand der Seekarte geschickt abschätzen, wie weit man sich dem Ufer nähern konnte.
Die Abende verbrachten die Segler und Seglerinnen in geselliger Runde. Ob
gemeinsames Essen in lokalen Restaurants oder gemütliches Grillen am
Campingplatz – die Abende waren geprägt von guter Stimmung und dem
Austausch über die Erlebnisse des Tages. Die erfahrenen Segler und Seglerinnen vom Hersbrucker Segelclub meisterten die Herausforderungen bravourös und so manche Segelcrew hatte am Ende der Woche etwa 100 Kilometer im „Kielwasser“. Der Aufenthalt am Schwielochsee war für die Teilnehmer eine wunderbare Gelegenheit, den Teamgeist zu stärken und unvergessliche Erinnerungen zu sammeln.