LAUF (fi) — Die Stadt Lauf sucht einen Nachfolger für Stadtarchivar Ewald Glückert. Der 60-Jährige, der erst in vier Jahren offiziell in den Ruhestand gehen könnte, verlässt zum Jahresende auf eigenen Wunsch das Archiv, mit dem er, wie er es auch selbst nennt, „seit 25 Jahren fast verheiratet“ ist. Er bleibe aber als „Privatier“ in Lauf und werde dem Archiv – wenn gewünscht – künftig noch mit Rat und Wissen zur Verfügung stehen, wie er gegenüber der PZ sagte.
Ewald Glückert geht in den selbstgewählten vorgezogenen Ruhestand (noch ohne Altersbezüge), weil „die Batterie einfach leer ist“, wie er ganz offen sagt. Weil er nach ständigen 50-Stunden-Wochen endlich einmal Zeit für sich brauche und er nicht mehr wie bisher auch an Wochenenden oder im Urlaub immer nur an seine Arbeit denken wolle. Auch der im letzten Jahr begonnene Totalumbau des Stadtarchivs habe zu seiner „gut überlegten Entscheidung“ beigetragen. „Diese Umbau-Aufgaben soll ein Jüngerer oder eine Jüngere übernehmen, die dann auch mit den Ergebnissen leben und arbeiten müssen.“ Er habe zum Tagesgeschäft, zu den größeren Umbrüchen und zu den vielen Neuerungen im Archivwesen – Glückert nennt es eine neue Epoche – nun einfach nicht mehr die Energie. Einen anderen Grund für sein Ausscheiden gebe es nicht, schon vor drei Jahren wäre er gerne in den Vorruhestand gegangen, was von der Stadt aber abgelehnt worden war. Außerdem könne er sich diese selbstgewählte unbezahlte „Frührente“ auch leisten …
Ewald Glückert, ein ehemaliger Beerbacher, hatte seinen Dienst als Archivar bei der Stadt am Kunigundenfestmontag 1987 angetreten, wie er sich noch gut erinnert: „Da hatte ich den ersten Tag gleich frei.“ Er war Nachfolger der ersten hauptamtlichen Laufer Archivarin Anneliese Rebmann, die erst Ende Februar dieses Jahres gestorben ist.
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Neben seiner klassischen Arbeit, der Archivierung und Aufarbeitung alter Stadtakten, öffnete Ewald Glückert das Laufer Archiv vor allem weiter der Öffentlichkeit. In den 25 Jahren seiner Tätigkeit entstanden rund 50 kleinere und größere Ausstellungen, Glückert recherchierte und hielt genau 124 Vorträge und führte zuletzt 130 Mal im Jahr größere Gruppen durch Lauf.
Sein Vermächtnis als „Gedächtnis der Stadt“ ist aber wohldie achtbändige Publikation zur Laufer Stadtgeschichte unter dem Titel „Zeitenlauf“, die Glückert in den letzten zehn Jahren verfasste.Mit gleichermaßen lesbaren wie informativen Geschichten.

Hr. Glückert hat viel für Lauf geleistet.
Vielen Dank !Unter BM Bisping hatte er aber mit großen Problemen und mangelnder Wertschätzung zu kämpfen.
Alles Gute Hr. Glückert !
Fazit: ein wahrer „GLÜCKsfall“ für Lauf und dem Archiv! GLÜCKert sei Dank!
Gern erinnere ich mich auch seiner Hilfe bei der Suche nach weiteren bronzezeitlichen Laufer Funde und Recherchen um die Urlashöhe bzw. Kunigundenkeller!
Tipp: jede/r Laufer sollte dies Archiv besuchen und all die Vergangenheit sehen, welche durch Frau Rebmann und Herrn Glückert gesammelt und aufgebaut wurde!!!
Ohne Herrn Glückert gibt es bei der Stadt nun niemanden mehr, der echtes Herzblut für Lauf hat. Nur noch Vertreter eigener Interessen und Populisten.
Herrn Glückert vielen Dank für Ihren stetigen Einsatz und ihren Erfahrungsschatz, den sie uns weitergegeben haben!