LAUF — Geldverschwendung, Umweltverschmutzung und eine Zumutung für Tier und Natur. Das Silvesterfeuerwerk steht scharf in der Kritik. Immer mehr deutsche Städte haben deshalb das private Zünden von Feuerwerkskörpern in der Neujahrsnacht bereits verboten. Schweden verbietet private Feuerwerke ab dem Jahreswechsel 2019/2020 gar komplett. Die PZ hat sich auf dem Laufer Marktplatz umgehört und gefragt: „Sollte das Silvesterfeuerwerk verboten werden?“

Gunda Lederer (77), Lauf: „Ich habe zum Feuerwerk an Silvester eine ganz klare Meinung. Es ist eine unsinnige Geldverschwendung und im höchsten Maße umweltschädlich. Wir haben in Lauf wirklich andere offene Baustellen, in die wir unser Geld stecken sollten. Für jemanden wie mich, der privat einen Menschen pflegt und weiß wo überall angeblich das Geld fehlt, sind diese Feuerwerke an Silvester eine finanzielle Ausgabe, die sinnvoller eingesetzt werden sollte.“

Helena Lang (8), Ottensoos: „Ich freue mich das ganze Jahr auf das Feuerwerk an Silvester und ich finde, dass es nicht verboten werden sollte. Feuerwerk ist etwas so schönes. Vielleicht ist es ein bisschen laut. Mein Papa kauft an Silvester immer ein paar Kracher und Fontänen für mich und das gehört einfach dazu. Wenn die Menschen an jedem Tag Feuerwerke zünden würden, wäre das zu laut und umweltzerstörend, aber einmal im Jahr ist es doch nicht so schlimm.“

Alois Birnstein (61), Lauf: „Wer an Silvester vorsichtig mit seinem privaten kleinen Feuerwerk umgeht und Rücksicht auf andere nimmt, dem sollte dieser Spaß weiter gegönnt werden. Im Vergleich zu anderen Umweltverschmutzungen ist das einmalige Feuerwerk im Jahr wirklich zu verschmerzen. Die heutigen Feuerwerkskörper sind so sicher wie noch nie und Verletzungen sind bei richtigem Umgang vermeidbar. Dann darf es auch ein Feuerwerk geben.“

Michelle Wolfrum (19), Lauf: „Bei lautem Feuerwerkslärm denke ich immer an Tiere, wie Vögel und Haustiere oder auch an kleine Kinder. Vögel, Katzen und Hunde haben in der Silvesternacht Todesangst, nur damit wir einmal im Jahr unseren Spaß haben. Auch dass die Überreste des Feuerwerks teils bis zum Frühling in den Wiesen liegen, weil nur die Straßen gereinigt werden, ist für mich ein negativer Aspekt. Ich würde diesen Dreck und den Lärm nicht vermissen.“

Hakan Kocak (30), Neunkirchen: „Das Feuerwerk an Silvester sieht schon immer nett aus. Ob man es wirklich braucht, ist eine andere Frage. Für mich ist es vor allem eine Verschwendung von Geld. Selbst wenn die Städte ein großes Feuerwerk für Zuschauer ausrichten würden, würde ja genau so viel ausgegeben werden und auch viel Dreck in die Luft gelangen. Ich finde die Raketen an Silvester nicht nötig. Lieber sollte man das Fest in Ruhe mit seiner Familie feiern.“
Janina Faltermeier (18), Lauf: „Wenn die Städte private Feuerwerke verbieten würden, würde sich eh kein Mensch daran halten. Bestellen kann man Raketen und Böller ja auch im Internet. Ich finde, daheim ein privates Feuerwerk an Silvester anzusehen oder zu zünden verbreitet eine vertraute Stimmung. Ein professionelles Feuerwerk für alle, das die Stadt ausrichtet, würde die privaten Feuerwerke nicht beenden. Sie sind für die Menschen einfach fester Teil von Silvester.“

Karl-Heinz Schmitz (69), Lauf: „Diese aktuelle Aufregung um das Thema ist für mich viel zu übertrieben. Als vor fünf Jahren niemand wusste, was Feinstaub überhaupt ist, hat der Umweltgedanke keine Rolle in diesem Thema gespielt. Wir können den Menschen ja nicht immer alles schlecht machen. Die Kinder freuen sich auf die bunten Raketen an Silvester, sie dürfen extra länger aufbleiben. Man sollte den Kleinen ihren Spaß lassen und nicht alles verbieten.“
Was ist der Unterschied zwischen den USA und der BRD? Die USA ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Die BRD ist das Land mit den unmöglichsten Begrenztheiten.
Bleigießen ist schon verboten, Feuerwerk und Böller sollen verboten werden. Warum wird nicht auch das Anstoßen mit Sekt verboten? Die Herstellung, der Transport, der Abwasch der Gläser, das Leergut … was für eine Umweltsünde und Verschwendung. Verbieten wir aus diesem Grund auch gleich das Feiern und das mitternächtliche Glockengeläut.