Jugendversammlung am 4. April

Die Laufer Jugend ist gefordert

Mit diesem provokativ und ironisch gemeinten Spruch lädt der Laufer Jugendrat alle jungen Leute der Stadt zu den Wahlen am 4. April ein.
Mit diesem provokativ und ironisch gemeinten Spruch lädt der Laufer Jugendrat alle jungen Leute der Stadt zu den Wahlen am 4. April ein.2017/03/jugen-lauf-make-lauf-great-again-karte.jpg

LAUF — „Die Laufer Jugend soll sich einbringen können“, sagt Laufs Bürgermeister Benedikt Bisping. Damit das gelingt, fordert der Jugendrat die Laufer Jugendlichen auf, sich an der Jugendversammlung am Dienstag, 4. April zu beteiligen.

„Make Lauf Great Again“ steht in großen weißen Lettern auf einer blauen Postkarte: Diese hatten etwa 4000 Laufer Jugendliche im Alter zwischen 14 und 27 Jahren im Briefkasten. Über den Slogan mag sich der ein oder andere wundern, bedient er sich doch bei einer umstrittenen Wahlkampfparole des US-Präsidenten Donald Trump. Im Kopf schwirren Fragen herum wie: Ist das ein Werbeschreiben der AfD? Soll jetzt, ganz in Trumps Sinne, eine Mauer um Lauf gebaut werden?

Auf der Rückseite der Postkarte wird klar, worum es geht: Es ist die Einladung zur Jugendversammlung, die einmal im Jahr in Lauf stattfindet. Bei dieser will sich der Jugendrat mit den Jugendlichen der Kreisstadt über deren Wünsche und Sorgen austauschen. Aber warum wurde dieser Slogan eigentlich gewählt? „Wir wollen die Jugendlichen aufrütteln. Der Spruch soll provozieren, damit man die Postkarte umdreht und liest, was auf der Rückseite steht“, erklärt Julia Hacker, die Vorsitzende des Laufer Jugendrates, und fügt hinzu: „Es ist natürlich ironisch gemeint.“

Gesprächsrunde zur Jugendversammlung Anfang April (v.l.): die Jugendbeauftragte Christine Platt, Bürgermeister Benedikt Bisping, die Vorsitzende des Jugendrats, Julia Hacker, und ihr Stellvertreter Tom Gehrmann. | Foto: Cichon2017/03/Pressetermin-zur-Jugendversammlung-Lauf-mit-Bisping-ci.jpg

Es sei aber schon etwas dran, dass man, frei aus dem Englischen übersetzt, „Lauf wieder groß machen“ will. Denn: „Im letzten Jahr war es schwieriger, die Jugend zu motivieren. Die Leute, die Anfang 20 sind, sind nur schwer zu erreichen, weil sie arbeiten oder studieren. Außerdem sind viele alte Hasen nicht mehr dabei. Sie sind älter als 27 Jahre und dürfen sich dann im Jugendrat nicht mehr engagieren“, sagt Hacker, die als Vertreterin für den Spielmannszug in den Jugendrat gewählt wurde. Ihr Stellvertreter Tom Gehrmann fügt hinzu: „Es fehlt auch eine Plattform, über die man Jugendliche erreicht. Denn viele nutzen Facebook nicht mehr.“

5000 Euro für die Jugend

Was macht der Jugendrat eigentlich? Er trifft sich alle zwei bis drei Monate. Bei den Sitzungen oder auch per Mail können Jugendliche Vorschläge für Projekte machen. Der Jugendrat diskutiert und stimmt über diese ab. Kleinere Projekte wie Spielekisten für Schüler der Richard-Glimpel-Schule bezahlt der Rat aus der eigenen Tasche. Im Haushalt der Stadt ist dafür ein Budget von 5000 Euro pro Jahr vorgesehen.

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Bauprojekte müssen dagegen erst vom Stadtrat abgesegnet werden. „Wir haben schon mehrere Projekte erfolgreich durchgesetzt. Zum Beispiel eine neue Rampe für den Skatepark, die Kletterwand im Jugendzentrum oder den Bikepark in der Nähe des CJT-Gymnasiums“, zählt Hacker auf. Eines der aktuellen Projekte sei die Einrichtung von Grillplätzen. Die Stadträte seien bislang aber nicht begeistert von der Idee, weil die Müll- und Toilettenfrage noch nicht geklärt sei.

„Einen Jugendrat gibt es in Deutschland eher selten. Wir können wirklich froh sein, dass sich die Jugendlichen in Lauf so gut einbringen können“, sagt Tom Gehrmann, der für die Schwimmgemeinschaft Lauf im Jugendrat sitzt. Bürgermeister Benedikt Bisping wünscht sich eine rege Beteiligung an der Jugendversammlung. „Ich hoffe auf eine große Wunschliste der Jugendlichen“, sagt er. Die Jugendversammlung findet am Dienstag, 4. April, um 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses, Urlasstraße 22, statt.

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