Es ist eine erschreckende Tatsache, die auf dem Laufer IHK–Wirtschaftsempfang sofort ins Auge fällt. Die geladenen Firmenverteter und Politiker sind ausschließlich männlich.
Herren im blauen Anzug schütteln sich die Hände, während sich die Riege der Frau auf eine Journalistin und zwei Bankangestellte, die die Getränke reichen, beschränkt. Der Empfang ist ein Sinnbild für den geringen Frauenanteil in Führungspositionen und zeigt: Hier muss etwas geschehen.
Der Gremiumsvorsitzende der Laufer IHK, Thomas Geißdörfer, gibt in seiner Begrüßung zu: „Es ist ein Problem, an dem wir arbeiten müssen.“ Damit trifft er den Nagel auf den Kopf.
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Die Führungsposition ist eine Männer–Domäne
Für das nächste Laufer IHK–Gremium ab 2020 kandidieren in Lauf zwei Frauen und 21 Männer. In den anderen Gremien Mittelfrankens sieht es nicht besser aus. „Die Schwierigkeit ist, dass so wenige Frauen Firmen leiten“, sagt Geißdörfer. In der Regel sind es nämlich die Geschäftsführer oder Vorstände, die für das Gremium kandidieren.
Sein Argument der Männerdomäne „Führungsposition“ trifft leider zu. Der Vorzug der Familie gegenüber der Karriere und die veralteten Rollenbilder, nach denen Frauen nicht leiten können, werden gerne als Gründe für die männliche Chefetage genannt.
Es ist an der Zeit, sich nicht mehr auf diesen Erklärungen auszuruhen. Die Unternehmen sind in der Pflicht, Frauen den Weg an die Spitze leichter zu machen, sei es durch Kinderbetreuung vor Ort, durch Seminare für ein stärkeres Selbstbewusstsein oder handfeste Frauenquoten. Die Gleichberechtigung von Frau und Mann muss endlich überall gelten. Auch in den IHK–Gremien.