NÜRNBERGER LAND – Der Bayerische Landtag hat mit Experten über die Zukunft des Katastrophenschutzes gesprochen. Es ging auch darum, wie die Menschen im Krisenfall bestmöglich gewarnt werden können. Auch für das Nürnberger Land gibt es neue Ideen.
In einer Expertenanhörung hat sich der Innenausschuss des Bayerischen Landtags mit der Zukunft des bayerischen Katastrophenschutzes beschäftigt. Laut Pressemeldung des heimischen Landtagsabgeordneten Norbert Dünkel (CSU) wird auch im Landkreis der Katastrophenschutz weiter gestärkt werden.
Nach Ansicht der Experten ist Bayern beim Bevölkerungs- und Katastrophenschutz sehr gut aufgestellt, schreibt Dünkel. Dies sei bei der Anhörung im Maximilianeum mit Vertretungen von Feuerwehren, Rettungsdiensten, Bergwacht, Wasserwacht, THW, Landkreisen und Bundeswehr deutlich geworden.
Erhöhte Gefährdungslage
Für die Innenpolitiker der CSU-Fraktion sei dies aber kein Grund nachzulassen. In den Jahren 2019 bis 2021 seien über 50 Millionen Euro für den Katastrophenschutz bewilligt worden. Allerdings erhöhe sich aber auch die Gefährdungslage. Deshalb habe die Fraktion für dieses Jahr noch einmal 21 Millionen Euro in den Haushaltsverhandlungen durchgesetzt, schreibt der Abgeordnete.
Mit einer weiteren Million Euro will die CSU Satellitenkommunikationsmittel beschaffen: „Wenn im Ernstfall keine Telefone mehr funktionieren, müssen alle Stabsstellen weiter kommunizieren können“, so Dünkel. Damit sollen die Führungsgruppen Katastrophenschutz an den Landratsämtern und die örtlichen Einsatzleitungen ausgestattet werden.
Ausbildung ausbauen
„Wir denken Katastrophenschutz umfassend, denn nur so können wir auf neue Situationen und Einsatzlagen bestmöglich reagieren“, stellte Dünkel klar. Dies gehe nur mit einer realitätsnahen Ausbildung der Einsatzkräfte. Deshalb soll das Bayerische Zentrum für besondere Einsatzlagen in Windischeschenbach ausgebaut und ein Wasserrettungszentrum finanziert werden. Vom Bund fordere die Fraktion zudem die Verlängerung und Verstetigung der Sondermittel für den Sirenenausbau.
Sirene oder App?
Davon, dass Sirenenanlagen auch in der Welt des 21. Jahrhunderts ihren Platz haben, ist auch der stellvertretende Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes Bayern, Norbert Thiel, überzeugt: „Wenn Sie nachts im Bett liegen, nützen Ihnen die guten digitalen Warnapps wenig. Da ist es neben den Städten auch in ländlichen Gebieten sinnvoll, wenn eine Alarmierung über ein Sirenensystem möglich ist.“
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Weiter heißt es, dass für den ehemaligen Kreisbrandrat jedoch auch klar sei, dass der Bedarf an neuen Sirenenanlagen im Landkreis relativ niedrig sei: Es stehe bereits ein gut funktionierendes Sirenensystem zur Verfügung, das in Zukunft aber nach und nach digitalisiert werden sollte.
Katastrophenschutz stark ausgebaut
Der Katastrophenschutz sei im Nürnberger Land in den letzten Jahren stark ausgebaut worden, stellt der Hersbrucker zudem fest. Die Errichtung eines Katastrophenschutzzentrums in Hersbruck, auf das alle Rettungsorganisationen im Bedarfsfall zugreifen können, sei hierfür nur ein Beispiel. Darüber hinaus wurden vom Freistaat in den vergangenen Jahren alleine etwa drei Millionen Euro für Einsatzmittel und Fahrzeuge ins Nürnberger Land investiert sowie die Gemeinden bei der Beschaffung von neuen Feuerwehrfahrzeugen unterstützt.