HERSBRUCK – Wo findet Anfang Juli 2018 der Tag der Franken statt? Vielleicht in Hersbruck, denn die Stadt hat eine entsprechende Anfrage des Bezirkstagspräsidenten Richard Bartsch erhalten. Die erste Hürde ist mittlerweile genommen. Der Hauptverwaltungsausschuss des Stadtrates stimmte mehrheitlich für eine Bewerbung Hersbrucks.
„Die Veranstaltung ist interessant, weil sie eine hohe Aufmerksamkeit in den Medien erfährt“, begründete Bürgermeister Robert Ilg sein Ja. Erstmals lud 2006 Nürnberg zu dem Event ein. Weitere mittelfränkische Ausrichter waren bislang Bad Windsheim, Erlangen und Schwabach. Heuer ist Oberfranken mit Hof der Ausrichter. Den Schwerpunkt bildet ein Volksmusikfest.
Neben Hersbruck dürfen sich neun weitere mittelfränkische Städte für den Tag der Franken 2018 bewerben, darunter Fürth und Lauf. Das Programm arbeitet der Bezirk aus und finanziert die Veranstaltung weitgehend. Die Erfahrungen zeigen, dass an Hersbruck etwa 15 000 bis 20 000 Euro hängen bleiben würden. Dabei handelt es sich vor allem um Personalaufwand für den Einsatz der städtischen Bauhofmitarbeiter. Götz Reichel und Peter Uschalt begrüßten das Vorhaben, da sich Hersbruck damit überregional präsentieren könne. „Eine Werbeaktion kostet wesentlich mehr“, sagte der zweite Rathauschef Peter Uschalt.
„Es ist toll, dass wir bei den zehn Kandidaten dabei sind“, zeigte sich Jürgen Amann über den Brief des Bezirkstagspräsidenten erfreut. Das beweise zudem ein großes Vertrauen in die Organisationsfähigkeit. Ähnlich äußerte sich Stephan Krimm: „Es ist interessant, dass Richard Bartsch auf eine kleine Stadt zugeht und ihr so ein Fest zutraut.“
Stephan Krimm erkundigte sich, nach welchen Kriterien „der Zuschlag“ erteilt wird. Robert Ilg antwortete, dass keine Agentur für eine Darstellung Hersbrucks beauftragt wird. Die Stadt muss den eigenen Kostenanteil übernehmen und kann ein kurzes Porträt erstellen. Der Bürgermeister zählte kurz bekannte Stichworte wie Citta Slow, Fair Trade, Miniköche und Hirtenmuseum auf. Verwaltungsleiter Karlheinz Wölfel ergänzte, dass Hersbruck auch bei Fragen der Sicherheit punktet.
Eine Gegenstimme
Dorothea Müller Philipps Sohn kritisierte die Kosten. Bekanntlich muss Hersbruck sparen. Robert Ilg sagte, dass der Bauhof bei vielen Veranstaltungen im Hintergrund mitwirke und die Belastung der Mitarbeiter an anderer Stelle reduziert werden könne. Darüber hinaus gebe es im Haushalt die Möglichkeit, Marketingmittel für den Tag der Franken einzusetzen.
Den Löwenanteil der Ausgaben schultert der Bezirk, der aber auch weitgehend den Ablauf bestimmt. Gegen die Stimme von Dorothea Müller Philipps Sohn votierte der Hauptverwaltungsausschuss mit 9:1 für eine Bewerbung. Der Beschluss ist eine Empfehlung an den Stadtrat. Das Plenum trifft die Entscheidung in der Sitzung am kommenden Dienstag.