Feuer bei Holz Frank in Hersbruck

Lackierhalle brennt aus

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HERSBRUCK – In Hersbruck brannte am Dienstagnachmittag die Lackiererei der Firma Holz Frank in der Houbirgstraße komplett aus. Dafür, dass sich in dem kleineren Gebäude hinter dem Haupthaus Lösemittel und Harze befanden, ist das Ganze glimpflich ausgegangen. Lediglich ein Firmenangestellter hat sich leicht verletzt.

Laut Polizei befand sich nur ein Mensch in dem Gebäude, als es gegen 14.15 Uhr zu einer Verpuffung kam. Wie genau, das wusste der Brandermittler gestern zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch nicht. Jedenfalls hatte der Firmen-Angestellte im Hof vor der Lackiererei wie üblich Holz beflammt. Das werde unter anderem gemacht, damit die Maserung besser zu sehen ist. Anschließend sei er in die Lackierhalle gegangen und beim Eintreten sei es zu einer Explosion gekommen. Dabei habe sich der 31-Jährige nur am Arm versengt oder auch leicht verbrannt. Glück gehabt, lautete die Einschätzung der Rettungskräfte vor Ort.

Einer Vermutung zur Brandursache folgte der Ermittler als erstes: Er suchte das Handy des Mannes. Wenn es in der Halle unter dem Löschschaum und verkohltem Inventar nicht zu finden ist, dann entzündeten sich die Lackdämpfe daran. „Es kann aber alles Mögliche sein“, sagte der Polizist, während er den Raum durchstöberte.

Nach der Explosion erreichte der Notruf um 14.20 Uhr über die Integrierte Leitstelle die Feuerwehr. Sie wusste, dass große Vorsicht geboten war, da bei einer brennenden Lackiererei mit Explosionen zu rechnen ist. Als die Wehren Hersbruck, Altensittenbach, Großviehberg, Ellenbach und Reichenschwand eintrafen, schlugen Flammen aus den Fenstern im vorderen Bereich des niedrigen Gebäudes. Etwa eine Viertelstunde mussten sie aus vollen Rohren draufhalten, bis der Brand unter Kontrolle war und sich nicht mehr weiter ausbreiten konnte.

Das Nachlöschen dauerte dann noch einmal eine Stunde. Es bereitete Mühe, an die Holzdachkonstruktion über einer abgehängten Decke heranzukommen. Zuerst bearbeitete ein Feuerwehrmann vom Korb der Drehleiter aus mit einem Einreißhaken das Dach, während ein zweiter von unten die Holzverkleidung wegriss. Eine große Hilfe war dann ein Feuerwehrmann aus Großviehberg, wie Kreisbrandrat Norbert Thiel, Kommandant Uwe Holzinger und Kreisbrandinspektor Holger Herrmann betonten. Der kam mit seinem Traktor und drückte mit dem Frontlader das Dach an der Giebelseite ein.

Die Feuerwehr setzte 130 Leute ein, 50 Atemschutzträger. Die Polizei sperrte die Houbirgstraße während des Einsatzes und bat die Anwohner, wegen des Rauchs die Fenster zu schließen. Der starke Qualm sei aber nicht gesundheitsgefährlich gewesen, sagte Thiel auf Nachfrage. Bereit stand auch der Rettungsdienst. Aber bis auf den Angestellten hat sich niemand verletzt. Mit im Einsatz waren auch die nachalarmierten Feuerwehren aus Henfenfeld, Happurg, Hohenstadt, Engelthal und Pommelsbrunn.

1984 hatte es bei Holz Frank schon einmal gebrannt. Die alten Firmengebäude — noch in der Happurger Straße — wurden damals komplett ein Raub der Flammen.

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