NÜRNBERGER LAND – Elf von siebzehn landkreiseigenen Gebäuden werden bei der Wärmeerzeugung in der Grundlast durch erneuerbare Energieträger versorgt. Damit steht das Landratsamt samt seiner weiterführenden Schulen, Bädern und dem Bauhof gut da.
Dabei beträgt das Verhältnis von Biomasse (Grundlastenergie) und Gas (Spitzenlastenergie) 75 zu 25 Prozent. Bei den anderen Gebäuden dominieren Nahwärmenetze, die über Blockheizkraftwerke und Erdgas beheizt werden. Diesen Überblick gab Michael Oberleiter, Leiter der Abteilung für Finanzen und Liegenschaften, den Kreistagsmitgliedern in der jüngsten Sitzung.

Gut gerüstet für den Ernstfall
Landrat Armin Kroder hatte die Verwaltung gebeten, im Kreistag die Versorgungssituation der kreiseigenen Gebäude mit Strom und Wärme darzustellen. Sein Fazit: „Wir stehen gut da. Schon unsere Vorgänger haben nachhaltig gedacht und nicht einfach Öl oder Gas angezündet. Sie haben einen Energiemix gewählt, um nicht blank dazustehen, wenn es Schwierigkeiten bei der Versorgung mit einem Energieträger gibt. Das sollte man so differenziert beibehalten. Bei der Wärme haben wir eine Versorgung mit meist nachhaltigen Energieträgern und beim Strom sind wir top, weil wir ausschließlich Ökostrom von lokalen Stadtwerken beziehen.“
Für die Zukunft werde es darum gehen, ob die vorhandenen Blockheizkraftwerke auch mit Biogas betrieben werden können, um noch mehr Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen – vor allem Erdgas – zu erreichen.
In der Diskussion ging es dann unter anderem darum, wie mit den Hallenbädern umgegangen werden solle. Die Wasser-Temperaturen senken oder sie gar ganz schließen? Dabei gab Landrat Armin Kroder zu bedenken: „Hallenbäder sind auch Klassenzimmer – zum Schwimmen lernen. Wenn es konkret spürbar wird, müssen solche Themen aber in Politik und Verwaltung diskutiert werden. Dann wird es sicherlich spannend.“
Das Hallenbad in Lauf wird mit Hackschnitzeln für die Grundlast und Biogas für die Spitzenlast beheizt, das Schulschwimmbad Altdorf ausschließlich mit heimischen Hackschnitzeln. Die Therme in Hersbruck wird überwiegend mit Hackschnitzeln sowie zusätzlich durch ein Blockheizkraftwerk, das mit Gas betrieben wird, mit Wärmeenergie versorgt.