Feucht. Die neue Bürgerinitiative gegen die Stromtrasse P 53 in Feucht hat ein Sprecher-Trio gewählt. Ab sofort vertreten der Feuchter Klaus-Dieter Wenzel, die Feuchterin Nadine Adam und der Burgthanner Matthias Grobleben die Bürgerinitaitive nach außen.
Überrascht und enttäuscht vom Ergebnis der BI-Gründungsversammlung ist Birgit Ruder, Marktgemeinderätin der Freien Wähler, die sich seit Monaten in Sachen Stromtrassen engagiert und zahlreiche Infoveranstaltungen organisiert hatte, lange bevor das Thema im Feuchter Umweltbeirat auf den Tisch kam und damit eine Eigendynamik entwickelte: Am 28. Juli gab es ein Treffen in der Reichswaldhalle mit dem Beschluss, in Feucht eine Bürgerinitiative zu gründen, eine Woche später fand auf dem Kirchweihplatz eine Versammlung mit über 100 Teilnehmern statt (wir berichteten). Innerhalb kurzer Zeit sammelte Ruder Namen und Adressen von 66 Bürgern, die sich in einer Bürgerinitiative gegen die Trasse P53 engagieren wollten.
In der zweiten Reihe
Als am Dienstagabend die Gründungsversammlung stattfand, kamen 49 Bürger, darunter auch Mitglieder des Marktgemeinderats, die aber bewusst in der zweiten Reihe blieben. Ernst Klier (SPD) und Harald Danzl (CSU) hatten als Mitglieder des Umweltbeirats zwar deutlich gemacht, dass Feucht Position beziehen sollte beim Thema Stromtrasse. Danzl hatte dann zusammen mit Oliver Siegl und Herbert Bauer an Ministerpräsident Söder ein Schreiben mit der Bitte überreicht, eine Trassenvariante zu wählen, die möglichst weit weg von der Feuchter Wohnbebauung liegt. Klier wie Danzl wollen das Engagement in Sachen Stormtrasse nun aber in erster Linie den Bürgern überlassen, sie waren deshalb auch nicht auf der Gründungsversammlung präsent. Inzwischen überwiegt bei den Trassengegnern eine Position, die den Bau der Stromtrasse P 53 ganz ablehnt. Die Fundamental-Opposition will nicht über verschiedene Trassenvarianten reden, weil sie der Überzeugung ist, dass die auf 380 Kilovolt hochgerüsteten Stromleitungen überflüssig sind.
Weitere Artikel zum Thema
Klaus-Dieter Wenzel will sich im Telefongespräch mit dem Boten dazu noch nicht im Detail äußern, weil seine Wahl erst wenige Stunden zurück liegt und er sich nach eigenen Angaben zunächst mit seinen Sprecherkollegen abstimmen muss. Wenzel kann auch noch keine konkreten Angaben über Aktivitäten der neuen Bürgerinitiative in den kommenden Wochen machen. Nur so viel: Am Samstag, 15. August, wird er bei der Demonstration am Ludersheimer Umspannwerk gegen die Trassenpläne des Netzbetreibers Tennet dabei sein. Dass Mitglieder des Marktgemeinderats sich bei der BI zurück nehmen wollen, findet er grundsätzlich zwar nicht verkehrt, „wir brauchen aber die Unterstützung aller Parteien“, betont der Architekt im Ruhestand.
Birgit Ruder ist zwar nicht BI-Sprecherin geworden, sie will sich deshalb aber beim Thema Stromtrasse nicht komplett zurückziehen. „Ich schaue mir an, was die Bürgerinitiative jetzt bewegt und engagiere mich weiter“, sagt sie.