Engelthal: Christian Wirthmüller

„Absolute Mehrheit schadet“

„Engelthal ist bunt“: Herausforderer Christian Wirthmüller. Foto: privat
„Engelthal ist bunt“: Herausforderer Christian Wirthmüller. Foto: privat2014/03/Wirthmueller.jpg

ENGELTHAL — Nach nur sechs Jahren im Gemeinderat fordert der SPD-Ortsvorsitzende Christian Wirthmüller den amtierenden CSU-Bürgermeister Günther Rögner bei der anstehenden Kommunalwahl heraus. Daneben gibt die SPD mit Blick auf die aktuelle CSU-Mehrheit im Rat als weiteres Wahlziel heraus: „Engelthal ist bunt! – Keine absolute Mehrheit im Gemeinderat“.

Der 32-jährige Christian Wirthmüller ist Maschinenbau-Ingenieur, lebt seit seiner Geburt in Engelthal und ist seit letztem Jahr verheiratet und glücklicher Vater eines kleinen Sohnes. Politisch geprägt wurde er durch seinen Vater Wolfgang, der selbst 24 Jahre dem Gemeinderat in Engelthal angehörte und den er als Gemeinderat und SPD-Ortsvorsitzender „beerbte“. Ehrenamtlich engagiert sich Wirthmüller im Sportverein und im Theaterverein. Da Demokratie auch stark von Alternativen lebt, habe er sich als engagierter Bürger zur Kandidatur als Bürgermeister entschlossen.

In der SPD-Wahlbroschüre weist Wirthmüller die Bürger auf die seiner Ansicht nach „schädliche absolute Mehrheit der CSU im Gemeinderat“ hin. Er möchte, dass die Fähigkeiten und Vorschläge aller Räte, egal welcher Partei, in die gemeindlichen Entscheidungen einfließen können: „Derzeit dürfen alle mitdiskutieren, die Entscheidungen trifft aber nur ein Teil des Rates – eben die CSU-Fraktion.“. Eine gute Gemeinderatsarbeit kann für ihn nicht darin bestehen, indem der gesamte Gemeinderat die Vorschläge und vorgefassten Entscheidungen von CSU-Bürgermeister und CSU-Fraktion nur abnickt. Gegenvorschläge und Alternativen würden derzeit in der Regel ignoriert und abgelehnt. Dies bedeute, dass rund 50 Prozent der durch SPD- und BB/FW-Räte vertretenen Bevölkerung keinen Einfluss auf Ratsentscheidungen hat: „Auch ohne absolute CSU-Mehrheit im Gemeinderat würde Engelthal nicht im Chaos versinken.“

Gute Gemeinderatsarbeit bedeutet für Wirthmüller, gemeindliche Themen ergebnisoffen, unvoreingenommen, neutral und objektiv zu untersuchen, zu analysieren und zu diskutieren. Entscheidungen und Beschlüsse sollten anschließend nach Machbarkeit, Sinnhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit erfolgen. Dieses Vorgehen sieht er aber bei einigen wichtigen Beschlüssen der Vergangenheit nicht immer ausreichend berücksichtigt.

Wichtige zu lösende Probleme der nächsten Jahre sind für ihn das Hauptschulareal, auf dem er ein Baugebiet errichten möchte, die „sich im Dornröschenschlaf“ befindliche Dorferneuerung in Engelthal, die Breitbandversorgung von Prosberg und die Sanierung von Ortsstraßen. Bei der Friedhofserweiterung bemängelt er, dass derzeit „alles in der Luft hängt“. Die Gemeinde hat den Erweiterungsbau nicht begonnen, die Kirchengemeinde möchte die Trägerschaft abgeben und die Regierung in Ansbach ihre Baupflicht ablösen. Daneben stelle sich die Frage, ob eine Erweiterung wegen der steigenden Zahl von Urnenbestattungen überhaupt nötig ist.

„In der letzten Legislaturperiode sind zu viele Themen stiefmütterlich behandelt und nicht mit der notwendigen Intensität angegangen worden“, so Wirthmüller. Seine Erfahrungen als Gemeinderat, Rechnungsprüfer und Mitglied des Wasserzweckverbandes sowie seine beruflichen Erfahrungen als technischer Projektleiter möchte er zum Wohle der Gemeinde einbringen. Um auch weiterhin einen Blick über den „Tellerrand der Gemeinde“ hinaus zu haben, möchte Wirthmüller im Falle seiner Wahl zum Bürgermeister seinen Beruf weiter halbtags ausüben.

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