Haderich Open Air feiert gelungene Premiere

Der Gründervater rockt

Die „Blockheads“ aus Offenhausen überzeugten mit ihrem Crossover-Sound. | Foto: David Seitz2017/05/HaderichBlockheads.jpg

HERSBRUCK – Gute Stimmung und vielseitige Musik beim ersten „Haderich Open Air“: Der Namensgeber der Stadt Hersbruck ist wohl ein guter Taufpate für das neue Festival vor dem Haus der Begegnung. Dank toller Bands und vieler Besucher könnte das Festival ebenso erfolgreich werden wie sein Namenspatron.

Die Parallelen sind nicht zu verkennen: Vor gut tausend Jahren ließ der Amtmann Haderich an einer einsamen Fuhr durch die Pegnitz eine einfache Brücke errichten – so entstand Hersbruck. Am Samstag stieg das erste Haderich Open Air und zeigte, wie viele gute Musiker die Stadt und das Umland heute hervorbringen. Eine musikalische Aktion, die auf Wiederholung hoffen lässt.

Den Anfang machte die junge Coverrock-Band „Nope“ um Sängerin Lea-Marie Frank. Mit Rock-Klassikern von den Ärzten bis Lynyrd Skynyrd sorgten Band und Rock-Röhre am Mikrofon für lockere Open-Air-Stimmung. „The Black Notes“ (TBN) schlug da eher sanftere Töne an: Mit Gitarren, Bass, mehrstimmigem Gesang und Cajon statt Schlagzeug sind sie derzeit unplugged unterwegs. Cover-Rock ist dabei jedoch weit untertrieben: Die Black Notes spielten ihre ganz eigenen, feinen unplugged-Versionen von Klassikern wie „Roxanne“.

Eine Spur härter sind „Parabelflug“ aus Nürnberg. Frontman Felix Abel singt auf deutsch und spielt Keyboard, die Band haut einen atmosphärischen Popsound raus – ein bisschen punkig, sehr rockig – das ging dem Publikum in die Beine. „Parabelflug“ zeigte sich als Hoffnungsträger der Nürnberger Pop/Rockszene: Die erste Single ist auf dem Markt, die Deutschlandtour in Vorbereitung.

Ein perfekter Anheizer für das Hersbrucker Trio „Fire Works“. Aus der minimalen Besetzung Gitarre, Bass, Schlagzeug holen Benni Karg, Patrick Heinz und Mathias Näther seit vier Jahren das Maximum an punkigen Riffs, Ohrwurm-Melodien und schnellen Beats heraus. Die Menge reißt es mit, vor der Bühne geht die Party los.

Anschließend darf einer der beiden Organisatoren des Haderich Open Air selbst singen: Axel Schuhmann hat mit Kumpel Adrian Kappler tagelang den Event organisiert. Kurz vor seinem Auftritt mit der Metal-Combo „Shark Tank“ ist Schuhmann noch als Haderich-Manager unterwegs, auf der Bühne scheint dann der ganze Stress von ihm abzufallen. Ihr Publikum haben die fünf Hardcore-Metaller fest im Griff. Zu harten Gitarrensounds knüppelt das Schlagzeug, Schuhmann röhrt auf dem Haifischkopf, vor der Bühne geht der Punk ab.

Für die Headliner „Blockheads“ aus Offenhausen ist ihr Auftritt eine kleine Premiere: Viele Jahre haben sie Parties in der ganzen Region gerockt, die letzten drei Jahre allerdings pausiert. Auf dem Haderich Open Air melden sie sich lautstark, energiegeladen und mit neuem Keyboarder zurück.

Die „Blockheads“ haben nicht nur einen satten Crossover-Sound, sondern auch eigene Songs im Gepäck, einige davon spielen sie an diesem Abend zum ersten Mal vor Publikum. Viele Melodien der „Blockheads“ kennt man – allerdings nicht als harte Rocknummer. Mit viel Witz, Charme und Können schnappen sich die Offenhausener Dudelsongs sogar von den Backstreet Boys und drücken ihnen ihren eigenen Rockstempel auf.

Nach unplugged, Rock, Punk und Metal beschlossen die Nürnberger Dubstep-Jungs von „Mutemode“ den Abend auf der Bühne mit elektronischen Beats, Schlagzeug, knallharten Gitarrenriffs und Konfettikanonen, vor der Bühne tanzten alle. Für die Organisatoren hat sich die Mühe gelohnt: Die Security musste zu keinem Zeitpunkt eingreifen, auch die Polizei hatte auf dem Haderich Open Air nichts zu tun.

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