WEINHOF/WINKELHAID – Die unheimliche Serie von Brandstiftungen in und um Winkelhaid, Penzenhofen und Ludersheim setzt sich fort. Jetzt hat der unbekannte Feuerteufel erneut zugeschlagen und eine Holzhütte zwischen Weinhof und Penzenhofen in Schutt und Asche gelegt. Das ist der sechste Brand innerhalb von sechs Wochen, der wahrscheinliche erneut auf das Konto des Pyromanen geht, wenn die Polizei auch nicht ausschließen kann, dass es Nachahmungstäter gibt.
Gestern heulten am späten Vormittag die Sirenen in Altdorf, Weinhof und Winkelhaid, nachdem Zeugen Alarm geschlagen hatten. Ein an einem Hang gebautes kleines Holzhaus stand in hellen Flammen. Obwohl die Feuerwehren schnell vor Ort waren, konnten sie nicht verhindern, dass das Gebäude abbrannte.
Halle ging in Flammen auf
Erst drei Tage liegt der jüngste Brand zurück. Am Freitagvormittag, um dieselbe Tageszeit, hatte der Brandstifter Feuer an einer von der Ludersheimer Feuerwehr genutzten Halle am Ellholzweg in Luderheim gelegt. Die Halle brannte bis auf die Grundmauern ab. Zwei Tage zuvor, am Mittwoch, zündelte der Täter an einem Holzlegeplatz im Wald bei Penzenhofen. Hier wurden ein Holzgebäude und Maschinen schwer beschädigt. Und am Sonntag davor steckte der Feuerteufel in Penzenhofen die Außenfassade des Schützenhauses in Brand. Eine Brandstiftung an einer Christkindlesmarkt-Bude auf dem Bauhof der Gemeinde Winkelhaid und an einem Scheunentor schreibt die Polizei ebenfalls dem unbekannten Täter zu.
Nach der Alarmierung zum Brand bei Weinhof war die Polizei mit mehreren Dutzend Beamten im Gelände und durchkämmte das gesamte Dreieck Winkelhaid-Ludersheim-Weinhof. Zur Fahndung nach dem Brandstifter wurde auch der Polizeihubschrauber eingesetzt.
Auffällig ist, dass die letzten Taten im Abstand von zwei bzw. drei Tagen immer am Vormittag begangen wurden. Der Feuerteufel ist entweder arbeitslos oder geht einem Beruf nach, bei dem er am Vormittag frei hat. Die Polizei ist jetzt auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen und bittet darum, auffällige Beobachtungen zu melden.
24 Brände in drei Jahren
Im Landkreis Nürnberger Land machte in den vergangenen Jahren ein Brandstifter in Lauf Schlagzeilen, der von 2007 bis Ende 2010 insgesamt 24 Brände legte. Der 50-Jährige begann mit dem Anzünden von Mülltonnen, steckte dann Pkw in Brand und legte am Ende Feuer in den Kellern von Einfamilienhäusern. Dann wurde er von der Ermittlungsgruppe „Zippo“ der Schwabacher Kripo gefasst.