ALTDORF – Dass sie ausgerechnet ihren 100. Geburtstag im Krankenhaus verbringen würde, damit hatte Maria Lauterbach, geb. Meißner, nicht gerechnet. Vor drei Wochen hatte sie einen Oberschenkelhalsbruch, der in der Rummelsberger Klinik behandelt wurde. Und es zeugt von der positiven Grundeinstellung der Jubilarin, dass sie bei der Geburtstagsfeier in der Reha des Laurentiuskrankenhauses meinte: „Das ist gar nicht schlecht, da haben meine Kinder weniger Arbeit.“ Gut gelaunt thronte die Patientin, der man die schwere Operation nicht ansah, neben ihrem Bett und versprach, nie mehr einen Schritt ohne ihren Rollator zu gehen.
Die Jubilarin wurde in Tirschenreuth als drittes Kind von vier Mädchen geboren.
Ihr Vater, Konditormeister Alfred Meißner, betrieb das „Stiftland-Café“ wo sie ihren Mann Hans kennenlernte, den sie 1949 nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft heiratete.
Mit seiner Versetzung an das Finanzamt in Nürnberg im Jahr 1960 begann für das Ehepaar und die vier Kinder ein neuer Lebensabschnitt. Als 1973 die älteste Tochter und ihr Mann in Röthenbach ein Haus bauten, zogen die Lauterbachs in die geräumige Dachgeschosswohnung, wo sie nach der Pensionierung des Mannes den Ruhestand genossen.
Die sieben Enkel waren gerne zu Gast und profitierten von der Kochleidenschaft der Großmutter. Fünf Jahre lang pflegte Maria Lauterbach ihren Mann, der 2005 verstorben ist. Ihren Haushalt führt sie weiterhin selbstständig, wird aber von der Tochter und dem ältesten Sohn unterstützt.
Dr. Johann Pöllot gratulierte der Jubilarin in Vertretung des erkrankten ersten Bürgermeisters und übergab Urkunde und Geschenkkorb. Außerdem verlas er eine Urkunde von Ministerpräsident Horst Seehofer, der eine Medaille mit dem Bild der Patrona Bavariae übermittelt hatte. Auch der Bundespräsident hatte der betagten Bürgerin schriftlich gratuliert. Pfarrer Albert Börschlein von der katholischen Pfarrgemeinde hatte seinen Besuch für den Nachmittag angesagt. Und weil die Jubilarin betont hatte, dass zu einer Geburtstagsfeier auch „a weng a Weinerl“ gehört, stießen alle im Krankenzimmer mit der Jubilarin an.