NÜRNBERGER LAND (us/bri) — Am Feiertag Allerheiligen zogen auch in diesem Jahr wieder im ganzen PZ-Land katholische Christen auf die Friedhöfe an die geschmückten Gräber ihrer Verstorbenen. So wie in Schnaittach, Schwaig oder Behringersdorf wurden dabei von Priestern die Gräber gesegnet und Andachten, oft mit musikalischer Unterstützung durch Chöre, gefeiert.
In der Schnaittacher Kunigundenkirche brannten zum Gedenkgottesdienst, der im Vorfeld des Friedhofsganges stattfand, im Altarraum 33 große Friedhofskerzen. Damit sollte insbesondere an diejenigen gedacht werden, die innerhalb des vergangenen Jahres in der Pfarrei gestorben sind.
Da Allerseelen, also der Tag, an dem eigentlich aller Verstorbenen und eben nicht nur der Heiligen, gedacht wird, traditionell kein Feiertag mehr ist, konzentriert sich der Friedhofsbesuch auf den Vortag, auf Allerheiligen. Allerheiligen ist ein altes katholisches Hochfest, also ein Höhepunkt im Kirchenjahr. Die Ursprünge gehen bis ins 4. Jahrhundert zurück. Insgesamt sind in der katholischen Kirche rund 7000 Heilige und Selige bekannt.
Nach dem Gottesdienst zogen die Katholiken in Schnaittach über den Marktplatz und die Erlanger Straße und dann durch den Kreuzweg zum Kalvarienbergfriedhof.
Rund 60 Christen versammelten sich hier zum Gebet mit Fürbitten vor dem Kreuz am alten Leichenhaus. Einige Friedhofsbesucher schlossen sich spontan der Prozession an, so auch eine Schnaittacher Neubürgerfamilie, die an diesem Tag zum ersten Mal den Friedhof ihrer Wahlheimat besuchte. Die Nürnberger Familie findet es schön, „dass solche Traditionen weiterhin aufrechterhalten werden“.
Pfarrer Hans Eisend dankte den Anwesenden und wünschte auch für den Allerseelentag eine gute Zeit. Im Anschluss ging er mit den Ministranten noch zum Priestergrab, in dem die sterblichen Überreste der ehemaligen Schnaittacher Pfarrer ihre letzte Ruhestätte fanden.
Am Spätnachmittag zelebrierte Pfarrer Eisend den Gottesdienst im Schnaittacher Ortsteil Kirchröttenbach in der Pfarrkirche St. Walburga. Der anschließende Zug zur Gräbersegnung wurde hier von Fackelträgern der Feuerwehr begleitet.
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In Schwaig und Behringersdorf fanden die traditionellen Friedhofsgänge an Allerheiligen jeweils um 14 Uhr statt. Pfarrer Günter Sprenger in Schwaig und Diakon Karl Grassmann in Behringersdorf erinnerten in der Andacht vor dem Rundgang an die Bedeutung von Allerheiligen und Allerseelen für die Menschen.

Gerade diese Festtage für die Seele sollten die Alltagssorgen für einige Zeit vergessen lassen und zum Nachdenken anregen. „Gibt es ein Leben nach dem Tod und wenn ja, wie sieht es dort aus?“, fragte zum Beispiel Pfarrer Sprenger. „Ist es ein Anfang oder ein Ende?“, überlegte er. Das seien Fragen, die in der sogenannten stillen Zeit – die nun kommt – die Menschen beschäftigen sollten.
Beim anschließenden Rundgang über den Schwaiger und Behringersdorfer Friedhof segneten die Geistlichen die Gräber der Verstorbenen.