Bücherwerkstätte-Kalender ab Samstag

Böhmisch lernen leicht gemacht mit Elmar Tannert

Timo Reger mit einem böhmisch-oberpfälzischen Landidyll: „Der Kater mit Hut sitzt auf dem Pfosten und guckt auf die Mücke über der Wiese. “ Foto: W. Grzesiek2014/12/5_2_3_2_20141210_KALEN.jpg

HERSBRUCK – Für den Kalender „Böhmische Sprach, schwäre Sprach“ konnte die Original Hersbrucker Bücherwerkstätte keinen geringeren als den Nürnberger Autor Elmar Tannert („Ausgeliefert“, „Mittagsmörder“) begeistern, der einen „Böhmischen Sprach- und Reiseführer“ erstellt hat. An den nächsten beiden Samstagen stehen die limitierten Exemplare zum Verkauf.

Die Grafiker von Hersbruck und anderswo haben ihn mit viel Witz und Kunst gestaltet. An den beiden nächsten Samstagen, 13. und 20. Dezember, ist der Kalender in der Werkstatt am Mauerweg von 11 bis 17 Uhr bei Plätzchen, Glühwein und Bier zu bestaunen – und zu kaufen.

Hersbruck liegt ja an der Goldenen Straße nach Prag; und Autor Tannert testet seit Jahren böhmische Sprache und Bier. „Tschechisch lernen – mission impossible?“ heißt sein lesenswerter Blog auf dem bayrisch-böhmischen Kulturportal www.bbkult.net. Was dem Franken so auffällt in böhmischen Kneipen und Dörfern, hat er für die Hersbrucker Grafiker nochmals in kurze Form gebracht. Der Böhmische Sprach- und Reiseführer lässt sich im Format 40 mal 50 Zentimeter nicht optimal als App aufs Smartphone laden, darum ist er vor dem nächsten Tschechien-Besuch Pflichtlektüre.

Tipp für den Juli etwa: „Was ist Probläm, wänn Sie wollän bäställän zmrzlina? Wänn Sie kännen tzschl und rzschr und rststr, dann Sie kännen auch zmrzl! Also, was winsän Sie? Cokoladovou, vanilkovou nebo stracatelovou zmrzlinu?“ Auch am böhmischen stamtis versucht der Autor, mýrnixtýrnix eine ánunk von der fremden Sprache zu bekommen – aber wie nicht anders zu erwarten, endet die Kommunikation mit den Einheimischen in einem gemeinsamen Besäufnis.

Die bewährten Kalendergrafiker, unter ihnen Michael Gölling, Thomas Lunz und Dan Reeder, sowie als Gäste Anders Möhl und Fredder Wanoth, haben die Tannertschen Beobachtungen in zwölf kunstvolle und witzige Bilder übersetzt – die verstehen Tschechen wie Franken auf Anhieb. Liebevoll haben die Drucker auch tief in ihre Bleikästen gegriffen und die vielen tschechischen Häkchen, Dächlein und Kringel über den Buchstaben korrekt eingefügt – was der Computer kaum noch schafft. Nur 200 handgepresste und handsignierte Exemplare gibt es von dem Kalender, der deshalb auch 80 Euro kostet. Reservierung unter [email protected] Anschauen kann man ihn an den beiden Samstagen jedoch auch kostenlos.

Nichts Neues verpassen! - Newsletter abonnieren