Für Löhe-Heim und Rummelsberger Jugendhilfe

Über 100.000 Euro Spenden

Freuten sich gemeinsam über die Fertigstellung der Arbeiten und die hohen Spenden: Landrat Kroder, Ingrid Schön, Karl Schulz, Dekan Jörg Breu, Bürgermeister Erich Odörfer und eine Nutzerin der neuen Einrichtung.
Freuten sich gemeinsam über die Fertigstellung der Arbeiten und die hohen Spenden: Landrat Kroder, Ingrid Schön, Karl Schulz, Dekan Jörg Breu, Bürgermeister Erich Odörfer und eine Nutzerin der neuen Einrichtung.2015/07/altorf_loehe_spende_3.jpg

ALTDORF – Die Rummelsberger Diakonie hat ein neues Büro für die Kinder- und Jugendhilfe in der Röderstraße 7 eröffnet. Eine dicke Spende hat dies möglich gemacht. Dank dieser konnte auch das Löhe Heim renoviert werden. Das muss gefeiert werden, befanden die Verantwortlichen und luden zum Fest. 

„Heute eröffnen wir ganz offiziell das Büro, in dem wir unsere Angebote der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Behindertenhilfe vernetzen“, so Karl Schulz, Geschäftsführer der Rummelsberger Diakonie in seiner Ansprache. Er hieß die die Festgäste, die zur Eröffnung zweier neuer Angebote im Wilhelm-Löhe-Haus gekommen waren, willkommen. Kinder und Jugendliche, Mitarbeiter, Nachbarn und viele Ehrengäste saßen unter dem schattenspenden Nussbaum vor dem Kindercafé Kakau. Darunter Landrat Armin Kroder, Bürgermeister Erich Odörfer, Dekan Jörg Breu, Behindertenbeauftragte Angelika Feisthammel, Caritasgeschäftsführer Michael Groß, Dennis Kummarnitzky von der Lebenshilfe Nürnberger Land, Ingrid Schön, Koordinatorin für die offenen Angebote, Andreas Kasperowitsch, Martin Gmehl und Volker Deeg vom Wichernhaus Altdorf, Thomas Dietrich, Olaf Forkel, Thomas Bärthlein, Regionalleiter der Kinder- und Jugendhilfe, und Architekt Werner Fischer mit Team.

„nimm2“ hieß es, in Anlehnung an eine Bonbonwerbung, in der Einladung zur Eröffnungsfeier für die Beratungsräume in der Röderstraße 7 (ehemalige Arztpraxis Dr. Betz, ganz in der Nähe des Löhe-Hauses). Bereits Anfang des Jahres hat die Rummelsberger Diakonie das Gebäude bezogen.

In der Röderstraße 7 hieße es nicht „nimm2“, sondern „Nimm das, was du brauchst“, so Schulz. Angebote der Jugendhilfe oder der Behindertenhilfe sind zu finden. In einem neuen Büro ist die OBA – die Offene Behindertenarbeit der Rummelsberger Diakonie – stationiert. Dort gibt es Ansprechpartner für Menschen mit Behinderung jeder Altersgruppe und für ihre Angehörigen, aber auch für Fachkräfte.

Diese Mitarbeiter beraten bei der persönlichen Lebensplanung oder zu Hilfeleistungen, informieren über rechtliche Grundlagen, Hilfesysteme und Angebote im Sozialraum und vermitteln an Fachberatungen.

Die Rummelsberger Diakonie organisiert in der Röderstraße 7 Vorträge, Bildungsveranstaltungen, Freizeiten und den Familienentlastungsdienst. Das Büro ist auch Sitz der ambulanten Dienste, deren Mitarbeiter Menschen mit Behinderung unterstützen – etwa beim Schulbesuch oder beim Leben in einer eigenen Wohnung.

Tür an Tür sitzen die ambulanten erzieherischen Dienste für Kinder und Jugendliche, die Familien unter die Arme greifen. „Zu manchem künftigen Besucher werden meine Kollegen vielleicht sogar „Nimm mehr unserer Angebote, sie könnten dir guttun, sagen“, vermutete Schulz. In der Röderstraße 7 wachse zwischen Behindertenhilfe und Jugendhilfe ein Netzwerk, das Inklusion fördere, betonte der Redner.

Es gebe aber auch noch einen zweiten Grund, zu feiern: In den vergangenen Monaten sind im Wilhelm-Löhe-Haus der Giebel erneuert und das Dach neu gedeckt worden. Außerdem wurden einige Zimmer renoviert, die nun den Heranwachsenden moderne und zeitgemäße Wohnbedingungen bieten. In dieser Wohngruppe gehen die jungen Menschen Schritt für Schritt in die Selbständigkeit. Sie übernehmen für sich Verantwortung, das heißt, sie kochen selbst und kümmern sich um ihre Wäsche. Gemeinsam feiern die Jugendlichen die ersten Erfolge bei der Ausbildung und dann auch bei der Wohnungssuche.

Im Wilhelm-Löhe-Haus leben derzeit 38 Kinder und Jugendliche zwischen drei und 21 Jahren, die dort ein Zuhause auf Zeit finden, einen sicheren Ort, an dem sie sich weiterentwickeln können. „Wir sind stolz, dass „unsere“ Kids am öffentlichen Leben in den Schulen und Vereinen der Stadt voll beteiligt und akzeptiert sind“ betonte Karl Schulz. „Um als Rummelsberger Diakonie jedoch in Altdorf junge und alte Menschen – mit und ohne Behinderung – begleiten zu können, brauchen wir verlässliche Partner, auf deren Zusagen wir bauen können“, fuhr der Geschäftsführer fort. Viele dieser verlässlichen Menschen seien zur Eröffnungsfeier gekommen.

Im Landkreis Nürnberger Land erhielten Menschen, die es nicht leicht im Leben haben, die größtmögliche Unterstützung. Schulz dankte Landrat Armin Kroder für diese Hilfe. Auch an Bürgermeister Erich Odörfer ging ein Dankeschön. Das Rathaus in der Röderstraße 10 liege nur einen Steinwurf entfernt vom Wilhelm-Löhe-Haus. Für die kurzen Wege und die Unterstützung dankte man herzlich. Mitarbeiter wie auch Kinder und Jugendliche, fühlten sich willkommen in der Stadt. Nicht alles laufe reibungslos, aber zu allem könne man sich an den Tisch setzen und nach Lösungen suchen.

Für den Umbau des Hauses in der Röderstraße 7 und die Renovierung des Wilhelm-Löhe-Hauses brauchte es nicht nur gute Nerven sondern auch viel Geld. Deshalb bedankte sich Schulz für die großzügige Förderung der zwei Baumaßnahmen: Die Lotterie „Glücksspirale“ hat den Umbau des Löhe-Hauses mit 100.000 Euro unterstützt und die „Aktion Mensch“ förderte den barrierefreien Umbau der Röderstraße 7. „Ich freue mich sehr, dass Birgit Heinz von der „Glückspirale“ heute anwesend ist“, betonte Schulz.

Zudem dankte er stellvertretend für alle öffentlichen und privaten Förderer der Familie Schultheis und den Mitarbeitern der Altdorfer Firma Bedia Motorentechnik, die in diesem Jahr erneut 10.000 Euro gespendet haben, mit denen die Möbel in den neuen Zimmern finanziert wurden.

Dank für gute Ideen und fachliches Können ging an die beiden Architekten und Diplom-Ingenieure Barbara Macher und Werner Fischer vom Büro Fischer Planen und Bauen. Auch die eigenen Mitarbeiter blieben nicht unerwähnt. Für die soziale Kompetenz und das Engagement ging ein Lob an Olaf Forkel und Thomas Bärthlein von den Rummelsberger Diensten für junge Menschen und an Volker Deeg und Ingrid Schön von den Rummelsberger Diensten für Behinderte.

Die Vermieter des Hauses Röderstraße 7, Sabine Betz und ihre Mutter, seien die besten Nachbarn, die man sich wünschen könne.

Dekan Jörg Breu, der auch stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Löhe-Haus Altdorf ist, sprach Segenswünsche für die neuen Bereiche und legte seinen Worten ein Bibelzitat aus Römer 12 zugrunde: „Setzt euch mit allen Kräften dafür ein, dass sich Liebe auswirkt, die neues Leben schafft; das ist sinnvoller Gottesdienst. Lasst euch nicht von dem bestimmen, was man so allgemein denkt und tut, sondern werdet anders durch neues Denken und ergründet, worin sich Gottes Wille erweist, was weiterhilft, was dem Leben gerecht wird und zum guten Ende führt“. Der Dekan bat darum, füreinander einzutreten und offen zu sein für alles. Er dankte für jede Unterstützung des Einzelnen in seiner Lebenslage.

Landrat Armin Kroder lobte die neue Richtung, die man mit dem gemeinsamen Projekt einschlage. Bürgermeister Erich Odörfer dankte für die gute Arbeit der Beratungsstellen, der ambulanten erzieherischen Dienste und des Löhe-Hauses und stellte auch weiterhin die Unterstützung durch die Stadt in Aussicht.

Architekt Werner Fischer, der die Baumaßnahme leitete, würdigte sein Team, aber vor allem auch die Bereichsleiterin Karin Ballwieser, die maßgeblich daran beteiligt war, dass die Fristen und der Kostenrahmen gut eingehalten werden konnten. Am stark geschädigten Fachwerkgiebel auf der Nordseite wurde eine Holzverschalung angebracht, die sich farblich gut an das Gesamtbild anpasst.

Das Dach musste neu eingedeckt werden und gleichzeitig wurden die Raumzuschnitte der Zimmer im Dachgeschoss neu aufgeteilt, so dass es jetzt drei große Einzelzimmer mit Arbeits- und Schlafbereich für ältere Jugendliche gibt. Zu jedem Zimmer gehören eine Garderobe und eine Nasszelle. Die Gesamtmaßnahme war bereits vor längerer Zeit vom Förderverein Löhe-Haus Altdorf und der Rummelsberger Jugendhilfe beschlossen worden.

Die Kosten für die Gesamtmaßnahme schlugen mit rund 400.000 Euro zu Buche, die zum Teil aus den Mitteln des Fördervereins und der Rummelsberger, durch Zuschüsse und dank der großzügigen Spende der „Glücksspirale“ gedeckt werden konnten.

Architekt Fischer hatte für die drei Bewohner der neuen Zimmer Sitzhocker mitgebracht und für alle Kinder, die im Haus leben Eisgutscheine.

Thomas Bärthlein und der Jugendliche Nils führten dann einen kurzen Dialog zum Thema selbstständiges Wohnen, und die Vertreterin der „Glücksspirale“, Birgit Heinz, erläuterte unter Beifall, warum man sich entschieden habe, das Projekt im Wilhelm-Löhe-Haus so großzügig zu fördern.

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