HERSBRUCK – In den letzten Wochen haben Mitarbeiter des Bauhofs das Verfahren getestet und nun grünes Licht gegeben: Der Hersbrucker Winterdienst verwendet ab sofort auf allen Streustrecken Feuchtsalz. „Das Verfahren ist wirtschaftlicher, erhöht die Sicherheit auf den Straßen und wir machen damit etwas für den Umweltschutz“, zählte Bürgermeister Robert Ilg die Vorteile auf.
Denn das Feuchtsalz kann gleichmäßiger auf die Fahrbahnen aufgebracht werden, es „greift“ deutlich schneller und haftet länger. Die Neuerung funktioniert selbst bei zweistelligen Minusgraden, ebenfalls ein Plus gegenüber dem Trockensalz, das bei unter fünf Grad als unzuverlässig gilt. Dank einer gezielten Dosierung und weniger Verlusten durch Wegwehen benötigt die Stadt künftig auch deutlich weniger Streumaterial.
Stadtbaumeister Lothar Grimm beziffert die Einsparung bei dem umweltschädlichen Salz auf rund 30 Prozent: Statt an die 15 Gramm pro Quadratmeter nur mehr maximal zehn Gramm. Das macht sich bei einem Verbrauch von je nach Winter bis zu 300 Tonnen im Jahr deutlich bemerkbar.
„Es funktioniert super“, sagte Reinhold Franz von der für den Hersbrucker Winterdienst zuständigen Firma Karei. „Früher mussten wir oft viermal am Tag fahren, jetzt nur noch zweimal.“ Die Idee mit dem Feuchtsalz hatte Hersbrucks Bauhofleiter Roland Rüll. Die Methode wird schon seit Jahren zum Beispiel von Autobahnmeistereien im Winter erfolgreich praktiziert.
Die technischen Umstellungen waren kein Problem. Roland Rüll hat sich bei der Straßenmeisterei in Lauf informiert. Dann wurde eine gebrauchte Salzlöseanlage gekauft und im Bauhof aufgestellt. Seine Mitarbeiter versetzen das trockene Auftausalz in einem mehrere tausend Liter fassenden Behälter zusammen mit Wasser in eine konzentrierte Sole. Diese Lösung kommt in spezielle Tanks an den Streufahrzeugen und wird im Verhältnis 30 zu 70 mit Trockensalz ausgebracht.
Alles in allem belaufen sich die Ausgaben bei der Anschaffung und der technischen Umstellung auf rund 5000 Euro. Doch letztlich sollte sich die Investition nicht nur für die Umwelt, sondern auch im Stadtsäckel bald rechnen. Schließlich kostet eine Tonne Salz zwischen 70 und 80 Euro.
