Anlage auf dem bisherigen B-Platz

SKL bekommt 300.000 Euro für Kunstrasenplatz

Erst vor einem Jahr war der B-Platz des SKL mit einem Zuschuss von fast 15000 Euro generalsaniert worden. Jetzt soll auf der Fläche ein modernes Kunstrasenfeld für einen Trainingsbetrieb auch im Winter entstehen
Erst vor einem Jahr war der B-Platz des SKL mit einem Zuschuss von fast 15000 Euro generalsaniert worden. Jetzt soll auf der Fläche ein modernes Kunstrasenfeld für einen Trainingsbetrieb auch im Winter entstehen2013/10/skl_b_platz_kunstrasen_fussball.jpg

LAUF — Mit einem Sonderzuschuss von über 300 000 Euro finanziert die Stadt Lauf einen Großteil des geplanten Kunstrasenplatzes beim Sportklub Lauf. Entstehen soll er auf dem erst im vergangenen Jahr mit öffentlichen Fördermitteln totalsanierten B-Platz. Mit 20 zu 7 Stimmen segnete der Stadtrat nach einer heftigen Diskussion und einem Abstimmungswirrwarr die Förderung ab. So eindeutig am Ende die Entscheidung ausfiel, so viele offene Fragen und unzufriedene Stadträte ließ sie zurück.

Die Sprecher aller Fraktionen betonten von Anfang an die Notwendigkeit eines solchen Allwetterspielfeldes für den SKL mit seinen derzeit 24 Liga-Mannschaften. Am Ende meinten auch die Räte quer durch die Fraktionen, die sich lieber eine Vertagung der Entscheidung und ein Expertengespräch gewünscht hätten, dass sie mit dem Zuschuss, der sogar bis zu 400 000 Euro ansteigen darf, vollkommen einverstanden seien. Wie schon die Verwaltung in ihrer Stellungnahme, warnten Räte von CSU, FW und SPD aber auch davor, dass mit dem Sonderzuschuss ein Präzedenzfall geschaffen werden könnte und bei anderen Fußballvereinen, beispielsweise dem SK Heuchling oder dem TSV Lauf Begehrlichkeiten geweckt würden.

Nicht nur, dass die Entscheidung für den Kunstrasenplatz sehr kurzfristig, innerhalb von einer Woche vom Antrag bis zur Abstimmung, gefällt werden sollte, es waren vor allem drei Dinge nicht zur Zufriedenheit aller Räte beantwortet worden:

Erstens (Stadtrat Ochs): Kann der SKL seinen Eigenanteil, der sowieso nur wieder über Kredite finanziert werden muss, überhaupt stemmen? Zweitens (Thomas Lang): Hätte man mit den 300 000 bis 400 000 Euro Stadtzuschuss nicht eine Lösung finden können, die effektiver für den SKL und andere Vereine gewesen wäre? Und drittens: Was hat der Sporklub wirklich von einem modernen Kunstrasenfeld, wenn er dafür den vorhandenen B-Platz opfern muss, statt einen für den Trainingsbetrieb dringend notwendigen zusätzlichen Platz zu erhalten?

Einen Kritikpunkt zumindest konnte Bauamtsleiterin Annette Nürnberger etwas entschärfen. Sei denn auch wirklich gründlich geprüft worden, ob der Kunstrasenplatz nicht doch, wie vor einem Jahr geplant, auf der „Alm“, dem SKL-C-Platz am Fuß des Strengenbergs, angelegt werden könnte, fragte Stadtrat Felßner. Und könne es wirklich sein, dass dies dann aufgrund des nassen Bodens wirklich eine Million Euro kosten würde? Entsprechende Unterlagen habe man nie erhalten, so die Kritik. Sogar zwei Gutachten von renommierten Spezialisten, so Nürnberger, seien zu diesem Ergebnis und zu dieser hohen Summe gekommen. Ein Betrag, der ja jetzt durch die Bausumme von 500 000 Euro für Kunstrasen am B-Platz nur bestätigt werde, wo kein Bodenaustausch, kein Flutlicht oder keine Ballfangzäune notwendig seien.

Stadtkämmerin Wamser hatte den Räten zunächst Kosten und Finanzierungskonzept des neuen Kunstrasenplatzes und den Zuschussantrag des SKL erläutert. Die Baukosten betragen nach Informationen und Schätzungen des Vereins rund 507 000 Euro. Dazu gibt der Bayerische Landesportverband (BLSV) einen Zuschuss von 20 Prozent, also 101 000 Euro, wie der SKL bei einem Beratungstermin erst vor einigen Tagen erfahren habe. Dazu gewährt der BLSV noch ein Darlehen von 10 Prozent (50 700 Euro), das natürlich vom SKL zurückbezahlt werden muss. Der Eigenanteil des Vereins beträgt ebenfalls 10 Prozent (50 700 Euro), sodass die Stadt den verbleibenden Betrag von 304 000 Euro mit einem Sonderzuschuss finanzieren muss. Normal wären allerdings als freiwillige Investitionszuschüsse durch die Stadt ebenfalls nur 10 Prozent.

Grundsätzlich ist allerdings die Finanzierung durch die Stadt derzeit kein Problem, wie die Kämmerin auch anmerkte. Noch aus den Vorjahren stehen nämlich nicht abgerufene Fördermittelansätze von über 800 000 Euro im Haushalt.

Zu den Diskussionen mit den anschließenden Abstimmungsproblemen war es unter anderem auch gekomen, weil sich eine interfraktionelle Arbeitsgruppe schon für den Zuschuss ausgesprochen hatte. Unter anderem auch, weil das Thema aus Zeitmangel nicht mehr im zuständigen Ausschuss vorberaten werden konnte oder sollte, tauchten dann im Stadtrat aber noch Fragen auf. Bürgermeister Bisping hatte, wie die Grünen, den Zuschuss von vorneherein „für verantwortbar“ gehalten, Räte aus allen anderen Fraktionen allerdings hätten gerne nochmal um vier Wochen vertagt, unterlagen aber in einer Abstimmung knapp mit 13 zu 14 Stimmen.

Nichts Neues verpassen! - Newsletter abonnieren