FEUCHT — Über 30 Unternehmen verschiedener Branchen aus dem Ort und der Umgebung sowie Berufsfachschulen präsentierten sich am Samstag zwischen 9 und 14 Uhr erfolgreich auf dem Berufsbasar der Realschule Feucht.
Schüler und Eltern nutzen diese Konzentration möglicher Ausbildungsfirmen, um sich über die verschiedenen Berufsbilder und angebotene Lehrstellen zu informieren. Lehrlinge und Mitarbeiter der Firmen und Schulen beantworten offen und ausführlich alle Fragen. Die Aussteller sind durchweg sehr gut vorbereitet: Auf Flyern, Infoblättern, Schautafeln und in Hunderten persönlicher Gespräche informieren sie über Ausbildungsinhalte, Dauer und Anforderungen an Bewerber.
Fünf Ausbilder gehören zum Team der zehn Mitarbeiter, die Schüler am Stand von E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH erwarten. Bei ihnen informiert sich auch Michael Meier aus der achten Klasse über Ausbildungsmöglichkeiten. Er würde gern etwas in technischer Richtung lernen, vielleicht Mechatroniker werden. Elektroniker für Geräte und Systeme, Werkzeugmechaniker oder Industriekaufmann könnte er während einer dreieinhalbjährigen Ausbildung bei E-T-A werden, die jeweils im September beginnt.
Michael, der mit seiner Mutter Ulrike aus Burgthann zum Berufsbasar gekommen ist, nimmt sich erstes Infomaterial mit. Am Ende des Rundgangs durch die Räume zwischen Erd- und zweitem Obergeschoss wird er wie die meisten anderen Besucher auch viele Prospekte, kleine Werbegeschenke und einen Kopf voller Informationen nach Hause tragen.
TNT Express GmbH in einem anderen Raum ist den Schülern schon gut bekannt. Die Firma mit 260 Beschäftigten und Sitz im Gewerbepark Nürnberg-Feucht-Wendelstein hat gerade erst einen Patenschaftsvertrag über die beidseitige enge Zusammenarbeit mit der Schule abgeschlossen. Azubis waren schon in den Klassen und haben das Unternehmen vorgestellt, das bundesweit rund 4000 Mitarbeiter beschäftigt und in 200 Ländern Niederlassungen betreibt. Ausbilderin Ioanna Papathanasiou wird immer wieder nach Praktikumsmöglichkeiten gefragt, für die TNT tatsächlich auch Plätze anbietet. Das gefällt Sven Abraham aus der 9d, der gerne eine kaufmännische Ausbildung machen würde. Auch Mutter Doris hört sehr genau zu, was Papathanasiou erläutert. Sie würde sich wie die meisten anderen Eltern auch über einen wohnortnahen Ausbildungsplatz freuen. Bietet das den jungen Leuten doch Rückhalt und nicht zuletzt Wohnung und Verpflegung zu Hause, damit eine gute Basis, die Lehre erfolgreich abzuschließen.
Auch von der Berufsfachschule für Logopädie Herzogenaurach, der Staatlichen Berufsfachschule für Gastronomie in Lauf an der Pegnitz und der Firma Heumann warten Berater auf die Fragen der jungen Leute. Gleich zehn Ausbildungsberufe bietet die Nürnberger MAN Nutzfahrzeuge AG an. Mit Schaustücken zum Sitzen und auskunftsfreudigen Azubis und Ausbildern wirbt Smurfit Kappa Wellpappe Feucht um künftige Industriekaufleute und Verpackungsmittelmechaniker.
Die Barmer bietet neben Informationen sogar ein Glücksspiel an.
Nach der zehnten Klasse eine höhere Qualifizierung in den Bereichen Technik, Wirtschaft oder Sozialwesen erwerben — diese Option bietet die Staatliche Fachoberschule Neumarkt. Schüler schildern, wie sie durch Lehrer in Fächern gefördert werden, in denen sie sich das wünschen. Und sie berichten, dass Realschüler gegenüber Gymnasiasten durchaus Vorteile haben, wenn bekannter Stoff wiederholt und vertieft wird. Vom Sägen, Schleifen, Bohren und Schweißen im praktischen Bereich, Anforderungen beim Elektropraktikum und vieles mehr erfahren die Besucher bei einem Vortrag und durch Erfahrungsberichte von Schülern.
Gegen 12 Uhr ebbt die Zahl der Besucher langsam ab, die nach Beobachtung von Ausstellern und auch von Lehrerin Regine Castaldi in geringerer Zahl kamen als beim Berufsbasar 2005. So recht erklären kann sich das die Beratungslehrerin nicht, die viel Zeit und Kraft in die Vorbereitung investierte. Und gezielt Firmen verschiedener Ausbildungsrichtungen in den Räumen auf drei Geschossen verteilte, um die Vielfalt möglicher Berufe aufzuzeigen. Dazu gehört auch der als Polizist. Die Fragenflut rund um diesen Beruf ebbt erst gegen 12 Uhr etwas ab. Da haben Martina Seis von der Landespolizei sowie Maik Kaiser und Stefan Kunz von der Bundespolizei erstmals Zeit, in Ruhe einen Schluck zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen.
„Das Zauberwort hierzu lautet Vorbereitung“, antwortet Einstellungsberater Kunz dann wieder auf die übliche Frage nach der Einstellungsprüfung. Von der haben viele etwas gehört. Sie erkundigen sich vorsichtig nach den schulischen und gesundheitlichen Voraussetzungen. „Deutsch und Mathe mindestens eine Drei“, erfahren sie über die schulischen Anforderungen bei der Bundespolizei. Ein Prospekt zeigt die verlangten sportlichen Leistungen auf, dazu kommen eine mündliche und eine schriftliche Prüfung sowie eine ärztliche Untersuchung.
Gelegenheit, sich einen Überblick über die Möglichkeiten bei der Polizei zu verschaffen, besteht am 31. Mai zwischen 11 und 16 Uhr bei der Bereitschaftspolizei in der Kornburger Straße. Den Termin notieren sich Ronja Harmansa aus Mimberg und Lisa Wedel aus Feucht gleich, „schließlich muss man ja so viele Informationen wie möglich sammeln“, sind sie sich einig. Da spielen Dinge wie der „sehr gute Verdienst“, den Seis freimütig bekennt, auch eine große Rolle.
Zur Mittagszeit wird der Andrang an den Infoständen spürbar ruhiger, manchmal ist es sogar ein wenig langweilig für die Aussteller. „Sehr zufrieden“ sind die Vertreter der IKK mit Zuspruch und Verlauf der Veranstaltung, für die sie von 9 bis 12.30 Uhr die „optimale Veranstaltungszeit“ sehen.
Auch Susanne Haßlauer und Oliver Schubert haben bis dahin viele Anfragen zu möglichen Praktika beantwortet. „Die Praktika sind auch sehr wichtig, denn wie wollen die jungen Erwachsenen sonst wissen, was für sie der richtige Beruf ist“, so die Vertreterin der IKK.