Experten informieren

17. Netzwerktreffen im Landratsamt: Gemeinsam gegen multiresistente Keime

Beim Netzwerktreffen im Großen Sitzungssaal des Landratsamts tauschten sich die Experten aus.
Beim Netzwerktreffen im Großen Sitzungssaal des Landratsamts tauschten sich die Experten aus. | Foto: Landratsamt Nürnberger Land2025/11/csm_Netzwerktreffen_f3cb6c34d1.jpg

NÜRNBERGER LAND – Antibiotikaresistente Erreger sind ein ernstzunehmendes Problem im gesamten Gesundheitswesen, von Kliniken und Arztpraxen über Pflegeeinrichtungen bis hin zu Gesundheitsberufen. Seit 2008 gibt es in Bayern ein Netzwerk aus Verbänden, Behörden und Universitäten, das sich mit der Eindämmung resistenter Erreger beschäftigt. Auch im Landkreis Nürnberger Land hat sich eine Arbeitsgemeinschaft gebildet, die sich bereits zum 17. Mal getroffen hat.

Dr. Susanne Heinzinger vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) stellte den rund 45 Teilnehmenden die Bayerische Antibiotika-Resistenz-Datenbank vor. Diese sammelt Daten aus Laboren in ganz Bayern, die beim LGL ausgewertet und anonymisiert veröffentlicht werden. Die Zahl der beteiligten Labore habe sich in den letzten Jahren verdoppelt, die Resistenzlage im Freistaat sei derzeit weitgehend zufriedenstellend, so Dr. Heinzinger.

Im Anschluss sprach Dr. Thomas Schrauzer vom Institut für Klinikhygiene, Medizinische Mikrobiologie und Klinische Infektiologie am Klinikum Nürnberg über die sogenannte „rationale Antiinfektiva-Therapie“. Dabei sollen Antibiotika so eingesetzt werden, dass Infektionen wirksam behandelt werden, ohne unnötig Resistenzen zu fördern. Entscheidend sei, die Therapie so lange wie nötig und so kurz wie möglich durchzuführen: Oft können Antibiotika bereits nach fünf bis sieben Tagen abgesetzt werden.

Zum Abschluss informierten Julia Graf und Constanze Sturm vom Gesundheitsamt Nürnberger Land über die Asiatische Tigermücke. Diese aus Asien stammende Stechmückenart wird zunehmend auch in Deutschland nachgewiesen. Da sie Krankheitserreger wie das Dengue-Virus übertragen kann und vom Klimawandel profitiert, ist ihre Überwachung besonders wichtig. Die Bevölkerung wird gebeten, mögliche Funde an das LGL zu melden und Brutstätten – etwa stehendes Wasser in Blumentöpfen oder Regentonnen – zu vermeiden.


Organisiert wurde das Netzwerktreffen im Landratsamt in Lauf vom Sachgebiet Infektionsschutz des Gesundheitsamts – zum ersten Mal in hybrider Form. Das Ziel der Landesarbeitsgemeinschaft Resistente Erreger (LARE) und der Kreisarbeitsgemeinschaft (KARE) ist es, die Ausbreitung resistenter Erreger zu verhindern.

Info: Nähere Informationen stellt das Gesundheitsamt unter https://www.nuernberger-land.de/serviceleistungen/ zur Verfügung.

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