FEUCHT – Auf Einladung von Feuchts Bürgermeister Jörg Kotzur war eine offizielle Delegation der Gemeinde Dobrotwir aus der Ukraine in der Marktgemeinde zu Gast, um bei einem ersten informellen Treffen Bestrebungen für eine Partnerschaft auszuloten.
Bei dem Besuch von Dobrotwirs Bürgermeister Taras Keleberda und seinen sechs Delegationsmitgliedern stand zunächst das persönliche Kennenlernen mit Kotzur und verschiedenen Marktgemeinderatsmitgliedern im Vordergrund. Ebenfalls sollten die Besucher die Marktgemeinde kennenlernen.
Zustande gekommen war der Kontakt zwischen Dobrotwir und Feucht über Roman Ruwinski von der Nichtregierungsorganisation (NGO) Lviv Ecological Foundation, die den Aufbau deutsch-ukrainischer Kommunalpartnerschaften unterstützt. Kotzur sieht dies als ein wichtiges Zeichen von Solidarität, Zusammenhalt und innerer Verbundenheit an: „In Zeiten von Krieg und Not sind Freundschaften eine wichtige Stütze für die Menschen. Als Kommune wollen wir gerade in dieser schwierigen Lage zu Dobrotwir stehen und dem ganzen Ort unsere feste Partnerschaft zuteilwerden lassen, bis wir in der Zukunft dann hoffentlich alle zusammen die Werte von Freiheit und Demokratie feiern können.“
Austausch über Infrastruktur
Dobrotwir liegt im Westen der Ukraine. Die nächstgroße Stadt ist Lwiw nahe der polnischen Grenze. Mit rund 11.500 Einwohnern ist Dobrotwir annähernd so groß wie Feucht.
Bürgermeister Keleberda kam mit Abgeordneten verschiedener Kernbereiche der Politik und Verwaltung nach Feucht. Von besonderem Interesse war für die ukrainischen Besucherinnen und Besucher der Wissensaustausch auf den Gebieten der Infrastruktur sowie Wasser- und Energieversorgung. Auch der Abgleich der Kommunalstrukturen war in den Gesprächen im Rathaus wesentlich, um Anknüpfungspunkte für gemeinsame Kooperationen zu finden.
„Mit offenen Armen empfangen“
Beim Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Markt Feucht konnten Ausstattung und Einsatzkraft des zentralen Hilfsdienstes demonstriert werden. Ein Ortsrundgang mit Besuch der Museen brachten der Delegation die Historie Feuchts näher.
Auch die Gastlichkeit im Sinne von gemeinsamen Schäuferl- und Bratwurstessen durfte im umfangreichen Programm des Kurzbesuchs aus der Ukraine natürlich nicht fehlen. Gerade beim gemeinsamen Essen würden sich Herzlichkeit, Freundschaft und Verbundenheit am intensivsten entwickeln, so Kotzur.
So hieß es beim Abschied von Taras Keleberda schließlich auch: „Feucht hat uns mit offenen Armen empfangen und ein herzliches Willkommen bereitet, sein Bürgermeister uns seine ganze Zeit geschenkt. Wir danken Feucht sehr dafür und freuen uns auf ein nächstes Wiedersehen in Dobrotwir.“
Dritte Partnergemeinde
Kotzur und Keleberda sind guter Dinge, die deutsch-ukrainische Gemeindepartnerschaft schon bald offiziell zu besiegeln. In Feucht wird dafür die Zustimmung des Marktgemeinderates erwartet. Bislang unterhält der Markt Feucht zwei Partnerschaften, mit Leutschach an der Weinstraße in Österreich und mit Crottendorf im Erzgebirge. Das internationale Treffen wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung von Engagement Global gefördert.