Nominierung

Bianca Pircher (Grüne) will Landrätin werden

Bianca Pircher (30) tritt im Frühjahr 2026 an.
Bianca Pircher (30) tritt im Frühjahr 2026 an. | Foto: beyond and through Visual Productions2025/07/Gruene_Landratskandidatin_Pircher_beyondandthrough-scaled.jpg

NÜRNBERGER LAND – Bei einer Aufstellungsversammlung im Behringersdorfer Bürgersaal haben die Grünen im Nürnberger Land ihre Kandidatin für die Landratswahl im Frühjahr 2026 gekürt. Bianca Pircher will Armin Kroder herausfordern.

Herausfordern, das ist auch die Formulierung, die Pircher in einem Pressestatement verwendet. Sie könne, so die promovierte 30-jährige Neurobiologin, „nicht hinnehmen“, „dass wichtige Bereiche unseres Lebens im Nürnberger Land unter dem Radar laufen“. Sie wolle „grüne Themen und demokratische Beteiligung“ wieder in den Vordergrund rücken.

Kritik an „politischer Trägheit“

„Bewusst“, so die Mutter einer kleinen Tochter und Geschäftsführerin des Kreisverbands ihrer Partei sowie der Grünen-Bezirkstagsfraktion, richte sich ihre Kandidatur „gegen politische Trägheit und intransparente Strukturen“. Über den Geheimdienstkontrollausschuss des Bundestags seien mehr Informationen zu finden „als über den Kreistag“. Pircher: „Das darf so nicht bleiben.“ Sie wolle ein „digitales, bürgernahes Landratsamt, in dem Entscheidungen nicht nur getroffen, sondern auch vom Bürger verstanden werden.“

Einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt sieht die Politikerin, die in Altdorf geboren und aufgewachsen ist, darin, für „verlässliche Mobilität statt gestrichene Buslinien“ zu sorgen – erst im April hat der Kreistag aus Spargründen die Abkehr vom Stundentakt im öffentlichen Personennahverkehr beschlossen.

Gesundheitsversorgung müsse ein „Grundrecht“ sein, findet die frischgebackene Grünen-Kandidatin außerdem – und Klimaschutz sei eine „Verpflichtung“. In einer Pressemitteilung ihrer Partei wird die 30-Jährige so zitiert: „Politik ist nicht das, was man sagt, wenn es bequem ist. Politik ist das, was man tut, wenn es darauf ankommt.“ Sie sei bereit zur parteiübergreifenden Zusammenarbeit. Ihre Grenze verlaufe allerdings „dort, wo die demokratische Grundordnung infrage gestellt wird“.

Neben ihrer politischen Tätigkeit arbeitet Pircher als selbstständige Foto- und Videografin. Zudem ist sie als Referentin des Grünen-Bundestagsabgeordneten Sascha Müller tätig.

Bei der Bundestagswahl 2025 kandidierte sie als Direktbewerberin im Wahlkreis Roth/Nürnberger Land. Sie erzielte 12,3 Prozent der Erstimmen – Platz 4 hinter den Kandidaten von CSU (Ralph Edelhäußer), AfD (Klaus Norgall) und SPD (Jan Plobner).

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