NÜRNBERGER LAND – Extreme Hitzeperioden stellen für unseren Körper eine erhebliche Belastung dar, besonders für ältere Menschen, chronisch Kranke, kleine Kinder und Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Apothekerinnen und Apotheker sind nicht nur für die Medikamentenversorgung zuständig, sondern auch kompetente Ansprechpartner in Gesundheitsfragen. Hier sind bewährte Tipps aus der Apotheke, wie Sie sich bei großer Hitze schützen und wohlfühlen können.
1. Ausreichend trinken – aber richtig!
Mindestens 2 bis 3 Liter Flüssigkeit pro Tag sind an heißen Tagen Pflicht. Am besten eignen sich Wasser, ungesüßter Tee oder stark verdünnte Fruchtsäfte. Apotheker raten davon ab, eiskalte Getränke zu konsumieren, da diese Magenbeschwerden verursachen oder den Kreislauf zusätzlich belasten können. Alkohol und koffeinhaltige Getränke wie starker Kaffee oder Cola entziehen dem Körper Flüssigkeit und sollten gemieden werden.
Tipp aus der Apotheke: Wer Medikamente einnimmt, sollte mit seinem Apotheker besprechen, ob sich der Flüssigkeitsbedarf oder die Wirkung durch starkes Schwitzen verändert.
2. Medikamente richtig lagern
Viele Arzneimittel sind hitzeempfindlich. Insbesondere Zäpfchen, Insulin oder bestimmte Augentropfen können bei Temperaturen über 25 °C ihre Wirksamkeit verlieren. Medikamente sollten daher möglichst kühl und trocken gelagert werden und nicht im Auto oder in der prallen Sonne.
Tipp aus der Apotheke: Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach speziellen Kühltaschen oder Aufbewahrungsempfehlungen für Ihre Medikamente.
3. Kreislauf schonen
Bei extremer Hitze steigt die Belastung für Herz und Kreislauf. Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Übelkeit sind Warnsignale. Bewegung im Freien sollte auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegt werden. Auch körperliche Anstrengung im Haushalt, z. B. Staubsaugen oder Gartenarbeit, kann mittags zur unnötigen Belastung werden.
Tipp aus der Apotheke: Wer blutdrucksenkende oder entwässernde Mittel einnimmt, sollte seinen Blutdruck regelmäßig kontrollieren. Plötzliche Werteveränderungen können auf eine Überdosierung oder Unterversorgung hinweisen.
4. Haut schützen
Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor (mind. LSF 30) sind bei intensiver Sonneneinstrahlung unverzichtbar. Die Haut ist bei starker UV-Belastung besonders anfällig für Schäden. Für Kinder, hellhäutige Personen und Menschen mit Hauterkrankungen empfehlen Apotheker spezielle Sonnenschutzpräparate.
Tipp aus der Apotheke: Lassen Sie sich individuell zum richtigen Sonnenschutzmittel beraten, abgestimmt auf Ihren Hauttyp, Ihre Medikamenteneinnahme und Ihr Alter.
5. Kühle Räume schaffen
Wohnungen heizen sich bei Hitzewellen schnell auf. Lüften Sie nur frühmorgens und spätabends, tagsüber sollten Fenster und Rollos geschlossen bleiben. Feuchte Tücher, Ventilatoren oder eine lauwarme Dusche können helfen, die Körpertemperatur zu regulieren.
Tipp aus der Apotheke: Ätherische Öle mit Pfefferminze oder Eukalyptus sorgen in Duftlampen oder auf feuchten Tüchern für einen kühlenden Effekt. Fragen Sie nach geeigneten Produkten in Ihrer Apotheke.
6. Besondere Vorsicht bei Risikogruppen
Ältere Menschen haben oft ein vermindertes Durstempfinden, Kinder schwitzen schneller und verlieren rascher Flüssigkeit. Auch Patienten mit Diabetes oder Herzinsuffizienz müssen besonders auf Warnsignale achten.
Tipp aus der Apotheke: Halten Sie Rücksprache mit Ihrem Apotheker, wenn sich unter Hitzeeinwirkung Ihre Medikamentenwirkung verändert oder Beschwerden wie geschwollene Beine, Herzklopfen oder starke Müdigkeit auftreten.
Fazit
Extreme Hitze ist nicht zu unterschätzen, aber mit dem richtigen Verhalten und kompetenter Beratung aus Ihrer Apotheke können Sie gut durch die heißen Tage kommen. Bleiben Sie achtsam, trinken Sie ausreichend, schonen Sie sich und lassen Sie sich bei Fragen jederzeit von Ihrem Apotheker oder Ihrer Apothekerin vor Ort beraten.
Text: DB
