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Informationsabend der Frauen Union Burgthann: Apotheken am Limit

Nadine Hiemeyer (4.v.l.) begrüßte Apothekerin Margit Schlenk (5.v.l.), FU-Kreisvorsitzende Petra Lorenz (4.v.r.), Seniorenbeauftragte Monika Nette (3.v.r.) und CSU-Fraktionsvorsitzenden Thomas Ritter (1.v.r.).
Nadine Hiemeyer (4.v.l.) begrüßte Apothekerin Margit Schlenk (5.v.l.), FU-Kreisvorsitzende Petra Lorenz (4.v.r.), Seniorenbeauftragte Monika Nette (3.v.r.) und CSU-Fraktionsvorsitzenden Thomas Ritter (1.v.r.). | Foto: FU Burgthann2025/06/e01a77187414c1822582990aa1139a62f75f7d11_max1024x.jpg

BURGTHANN – Unter dem Titel „Apotheken am Limit – was jetzt wichtig ist“ diskutierten zahlreiche Gäste in Claudias Café über die Zukunft der wohnortnahen Arzneimittelversorgung. Die Ortsvorsitzende der Frauen-Union Nadine Hiemeyer begrüßte eine große Zahl interessierter Bürgerinnen und Bürger sowie Thomas Ritter, Gemeinderat und Vorsitzender der CSU-Kreistagsfraktion, und Petra Lorenz, Kreisvorsitzende der Frauen-Union.

Im Mittelpunkt stand der Impulsvortrag von Margit Schlenk, Fachapothekerin für Offizinpharmazie und Präventionsmanagerin der Bayerischen Landesapothekerkammer. Schlenk berichtete eindrucksvoll über die aktuellen Herausforderungen in der Apothekenlandschaft: Lieferengpässe, Personalmangel, Bürokratie und wirtschaftlicher Druck setzen die wohnortnahe Versorgung zunehmend unter Druck.

Beratung sei unverzichtbar

Die Zahl der Apotheken in Deutschland sei in den letzten Jahren deutlich gesunken. Ein zentrales Anliegen Schlenks: Die Beratung in Apotheken sei unverzichtbar. „Beraten heißt auch: abraten können – und das geht nur im persönlichen Kontakt mit qualifizierten Fachkräften.“ Den Trend zu Versandapotheken und Apotheken-Kiosken ohne kompetentem Apothekerpersonal sieht sie kritisch: „Keine Apotheke ohne Apotheker – das ist ein Garant für Qualität und Sicherheit.“

Mit deutlichen Worten kritisierte sie die gesundheitspolitischen Pläne des ehemaligen Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach. „Die Reduzierung der Apothekenzahl und die Einführung von Kiosken sind keine Lösung, sondern ein Risiko.“ Schlenk sprach sich klar gegen „Lauterbach-Filialen“ aus und warnte vor einer Entwertung des Apothekerberufs. Thomas Ritter betonte, wie wichtig die flächendeckende Apothekenversorgung besonders im ländlichen Raum sei. Petra Lorenz kündigte an, das Thema auch auf Kreisebene weiter politisch zu begleiten.

Onlinehandel als Risiko

Ein weiteres Thema, das an diesem Abend zur Sprache kam, war die Abhängigkeit Deutschlands von China bei der Wirkstoffproduktion. Apothekerin Margit Schlenk machte deutlich: „Mehr als 60 Prozent der pharmazeutischen Grundstoffe kommen aus Asien. Dies stellt ein enormes Risiko für unsere Versorgungssicherheit dar.“ Die Apothekerin sprach sich für eine Rückverlagerung wichtiger Produktionsschritte nach Europa aus. Auch der wachsende Onlinehandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten wurde kritisch beleuchtet.

Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine angeregte und engagierte Diskussion. Ein Zeichen dafür, wie sehr das Thema den Menschen vor Ort unter den Nägeln brennt. 

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