Krisenfestes Trinkwassernetz geplant

Zukunft der Wasserversorgung im Nürnberger Land im Fokus

Amtsleiter Michael Müller (links) und MdL Norbert Dünkel tauschten sich über die Wasserversorgung im Landkreis aus.
Amtsleiter Michael Müller (links) und MdL Norbert Dünkel tauschten sich über die Wasserversorgung im Landkreis aus. | Foto: D. Fritsch2025/05/WWA-Duenkel-breit-scaled.jpg

NÜRNBERGER LAND – Der Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel (CSU) traf sich mit Michael Müller, dem neuen Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Nürnberg, zu einem intensiven Austausch über aktuelle Herausforderungen und künftige Strategien in der regionalen Wasserversorgung. Ein zentrales Thema war laut der Pressemeldung der dringend erforderliche Ausbau der Wassernetze, um die Versorgungssicherheit auch bei steigender Bevölkerungszahl und wachsender Nachfrage langfristig zu gewährleisten.

Im Fokus stand dabei das zukunftsweisende Trinkwasserverbundkonzept für die Region Hersbruck. Dabei werden Möglichkeiten für einen Verbund der Leitungsnetze von der Hersbrucker Wasserversorgung über die Gemeinde Kirchensittenbach und die Riegelsteingruppe bis nach Hollfeld in Oberfranken untersucht. Die Planungsstudie wird vom Freistaat Bayern mit einem Zuwendungssatz von 70 Prozent gefördert.

Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war die Sicherstellung der Wasserversorgung in Krisenfällen – etwa bei länger andauernden Stromausfällen oder Extremwetterlagen. Norbert Dünkel, Mitglied im Innenausschuss und Sprecher für Katastrophenschutz, betonte: „Der mehrstündige Stromausfall in Spanien hat deutlich gemacht, dass auch wir jederzeit betroffen sein könnten. Die Wasserversorgung muss in solchen Extremlagen gewährleistet sein.“ Um das zu erreichen, müsse man über neue gesetzliche Vorgaben sprechen – etwa die Verpflichtung für Wasserversorger, Notstromaggregate vorzuhalten.

Hochwasserschutz wichtig

Amtsleiter Müller unterstrich die Notwendigkeit, sich neben den Folgen des Klimawandels bei der Wasserversorgung auch auf bestimmte Ausfallszenarien vorzubereiten. Bei der aktuellen Fortschreibung der Wasserversorgungsbilanz Mittelfranken werden diese für die Bewertung der Versorgungssicherheit herangezogen. Auch der Hochwasserschutz spiele beim Risikomanagement eine zentrale Rolle. „Das Hochwasser Anfang Juni 2024 hat sehr deutlich gezeigt, dass wir neben wir neben der Vorsorge gegenüber Starkregenereignissen auch den Schutz vor Hochwasser an unseren Gewässern weiterhin konsequent verfolgen müssen.“ Ein Beispiel hierfür sei der Hochwasserschutz an der Pegnitz für die Gemeinde Rückersdorf. Der Baubeginn für die rund 300 Meter lange Hochwasserschutzwand mit Sickerwasserfassung und das Schöpfwerk mit Entlastungskanal soll 2025 erfolgen.

Nicht zuletzt wurden die Folgen des Klimawandels für die Wasserversorgung diskutiert. Müller betonte, wie wichtig es sei, Niederschläge vor Ort effizient zu nutzen und den Wasserabfluss zu minimieren. Böden müssten gezielt als Wasserspeicher genutzt und landwirtschaftliche Flächen entsprechend bewirtschaftet werden. In vielen Bereichen seien Bayerns Landwirte hier bereits Vorreiter. Dieses Wissen gelte es zu nutzen und in enger Zusammenarbeit zwischen Wasserwirtschafts- und Landwirtschaftsverwaltung, Bauernverband und Öffentlichkeit das Bewusstsein für diese Themen weiter zu stärken.

Gerade mit Blick auf die Herausforderungen des Klimawandels sei es entscheidend, bestehende Infrastrukturen zu modernisieren, vorausschauend zu planen und die Widerstandsfähigkeit der Versorgungssysteme nachhaltig zu stärken. Das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg leistet dabei einen wichtigen Beitrag zur fachlichen Koordination und zur Umsetzung konkreter Maßnahmen in der Region, findet Dünkel.

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