RÖTHENBACH – Das Staatliche Bauamt Nürnberg erneuert zusammen mit der Stadt Röthenbach den Überbau der Geh- und Radwegbrücke über die Grünthalstraße. Die Arbeiten beginnen am Montag, 12. August und dauern voraussichtlich bis Ende November/Anfang Dezember.
Für die Bauarbeiten muss die Verkehrsführung geändert werden. Der Geh- und Radweg wird ab Montag, 12. August, bis etwa Ende November voll gesperrt. Eine Umleitung südlich der Bahnlinie führt über die Schönberger Straße – Gartenstraße – Steinbergstraße – Eigenheimstraße – Renzenhofer Straße – Grünthalstraße und die DB-Unterführung in der Fischbachstraße zum Radweg. Dies gilt auch für die Gegenrichtung.
Einspurig in Richtung Renzenhof
Die Grünthalstraße zwischen Friedensplatz und dem Kreisverkehr südlich der S-Bahn-Linie bleibt bis auf wenige Tage einspurig in Richtung Renzenhof als Einbahnstraße befahrbar. Für die gesperrte Fahrbahn Richtung Norden zum Friedensplatz wird eine Umleitung ausgeschildert.
Ein Laster, der statt der erlaubten vier Meter Höhe fast fünf Meter hoch war, ist 2021 beim Durchfahren an einem Holzträger hängengeblieben. Daraufhin war die Brücke zwar gesichert worden, aber durch den allgemein schlechten Zustand des Holzüberbaus war eine Erneuerung nach rund 30 Jahren dringend notwendig, so Klaus Schneider vom Staatlichen Bauamt Nürnberg. Beim neuen Überbau kommt eine innovative Leichtbauweise zur Ausführung: Die Tragkonstruktion besteht aus Stahl und glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK), um Gewicht zu sparen und gleichzeitig die Durchfahrtshöhe zu vergrößern.
Rutschhemmend gestaltet
Der neue Brückenbelag wird aus besandeten GfK-Bohlen bestehen, um ihn gegen Witterungseinflüsse widerstandsfähiger und gleichzeitig rutschhemmender zu gestalten. Die Kosten von etwa 1,3 Millionen Euro teilen sich die Stadt Röthenbach und der Freistaat Bayern.
Denn der Bereich über die Staatsstraße/Grünthalstraße gehört dem Staatlichen Bauamt, der über den Röthenbach der Stadt. Planung, Bauleitung- und Überwachung erfolgen durch das Staatliche Bauamt Nürnberg. Das Bauwerk besteht aus vier Fertigteilen mit Längen bis zu 26 Metern, die im Werk vorgefertigt werden und vor Ort mit einem Autokran eingehoben und abschließend montiert werden, wie das Staatliche Bauamt in einer Pressemitteilung schreibt.
Witterung setzt dem Holz zu
Holz ist zwar nachhaltig, im Brückenbau jedoch problematisch, da die Witterung dem Bauwerk stark zusetzt und nur eine Nutzungsdauer von 30 Jahren erwarten lässt. Beton schied wegen der erforderlichen Konstruktionshöhe und des Gewichts aus. Zunächst plante man mit dem Leichtbaustoff Aluminium.
Die Ukrainekrise verteuerte das Material jedoch derart, dass man auf ein neuartiges Hybridbauwerk auswich. Ein Vorteil ist die niedrige Bauhöhe. Sie sorgt dafür, dass sich die Durchfahrtshöhe um 30 Zentimeter auf 5,10 Meter erhöhen wird. So kann die Brücke voraussichtlich nicht mehr beim Durchfahren beschädigt werden.
Widerlager und Pfeiler werden saniert
Die Arbeiten beginnen am 12. August mit der Demontage des Überbaus. Dann werden die noch vorhandenen Widerlager und Pfeiler saniert und mit Betonfertigteilen ergänzt. Etwa Mitte Oktober wird der neue Überbau eingehoben und vor Ort mit Geländer und Bohlenbelag fertig ausgebaut. Abschließend, voraussichtlich dann im November, wird der Geh- und Radweg wieder für den Verkehr freigegeben.
Nachdem GfK witterungsbeständig ist und auch einen UV-Schutz bekommt, könnte der neue Überbau mindestens 50 Jahre halten. Zudem reduziere sich der Verwaltungs- und Betreuungsaufwand, weil nur noch alle sechs Jahre, statt wie bei Holzbrücken jährlich, eine aufwendige Hauptprüfung notwendig ist, so das Staatliche Bauamt Nürnberg.
