Kein offener Sonntag am Fischmarkt

Wie schon 2009 und 2010 wird es heuer wieder, vom 7. bis 11. März, den „Hamburger Fischmarkt“ mit Fahrgeschäften und Imbissbuden in Lauf geben. Foto: PZ-Archiv
Wie schon 2009 und 2010 wird es heuer wieder, vom 7. bis 11. März, den „Hamburger Fischmarkt“ mit Fahrgeschäften und Imbissbuden in Lauf geben. Foto: PZ-Archiv2012/01/37408_fischmarktlaufbesucher_New_1327685764.jpg

LAUF (fi) — Vom 7. bis 11. März findet heuer in Lauf wieder der „Hamburger Fischmarkt“ am Marktplatz statt. Allerdings lehnte der Laufer Stadtrat mit großer Mehrheit einen Antrag des Einzelhandelsverbands Iglu ab, den 11. März als weiteren verkaufsoffenen Sonntag in Lauf zuzulassen.

Iglu-Sprecher Giering hatte diesen verkaufsoffenen „Fischmarkt-Sonntag“ unter anderem damit begründet, dass es heuer aufgrund des Datums keinen dritten verkaufsoffenen Sonntag am 1. Advent geben kann. Traditionell gibt es in Lauf den von der Werbegemeinschaft initierten offenen Sonntag mit Ostermarkt am Sonntag vor Ostern und den zum Brunnenfest Ende September. Grundsätzlich kann eine Stadt vier verkaufsoffene Sonntage im Jahr genehmigen, Lauf lässt bisher drei zu.

Und dabei soll es unbedingt bleiben, wie der aktuelle Stadtratsbeschluss mit 20 zu sieben Stimmen gegen den Antrag deutlich machte. CSU- und SPD-Fraktion waren geschlossen gegen die Öffnung, wie auch Klaus Offenhammer von den FW und Bürgermeister Bisping. Die Grünen waren gespalten, die Mehrheit der Freien Wähler im Rat unterstützten den Iglu-Antrag. Gegen einen weiteren verkaufsoffenen Sonntag hatten sich der DGB und die beiden Kirchen in Lauf ausgesprochen.

Das Thema sei sehr sensibel, meinte CSU-Sprecher Mayer, auch weil es zwei Einzelhandelsverbände in Lauf gebe, die Veranstaltungen initiieren. So habe zwar auch der Einzelhandelsverband grundsätzlich zugestimmt, zwischen den Zeilen der Stellungnahme habe man aber erkennen können, dass man über den Termin am 11. März nicht glücklich sei, weil schon drei Wochen später der Ostermarktsonntag anstehe. Die CSU sehe damit grundsätzliche Akzeptanzprobleme bei Händlern wie Kunden. Wie er selbst bei einer Umfrage festgestellt habe, würden sich viele Händler nicht am ersten Sonntag beteiligen, weil er zu kurzfristig anberaumt sei, zu dicht am anderen Termin liege und keine Tradition habe. Wenn aber zu viele Geschäfte trotz Erlaubnis zu blieben, sei dies schlecht für das Image Laufs als Einkaufsstadt. Dringend rief Mayer die beiden Verbände Iglu und Werbegemeinschaft auf, eventuelle Unstimmigkeiten aus dem Weg zu räumen und gemeinsam Veranstaltungen auf den Weg zu bringen. Die Stadt, so Mayer, könne hier nicht Schiedsrichter spielen. Als schlechten Stil kritisierte Mayer in diesem Zusammenhang, dass seitens der Stadt offensichtlich die Stellungnahme einer Seite direkt an die andere weitergegeben worden sei.

Auch SPD-Sprecher Frank Ittner lehnte für seine Fraktion den neuen offenen Sonntag ab. Auch und vor allem zum Wohl der Arbeitnehmer und der Familien der Verkäufer. Schließlich habe sich der Stadtrat schon nur mit Mühe zu den drei verkaufsoffenen Sonntagen durchringen können. Er glaube, dass Iglu den vierten Sonntag fest etablieren wolle und dies gehe gar nicht. Er hätte auch dagegen gestimmt, wenn der Antrag von anderer Seite gekommen wäre, so Ittner weiter. Schützenhilfe erhielt er von CSU-Mann und Buchhändler Adi Dienstbier. Der sah den Stadtrat in einer gesamtgesellschaftlichen und familienpolitischen Verantwortung. Man müsse auf die Mitarbeiter Rücksicht nehmen. Schon um zwei offenen Sonntage habees lange Diskussionen gegeben, dieser Grundkonsens sollte nun nicht wieder verwässert werden. Auch er forderte die beiden Verbände auf, sich an einen Tisch zu setzen.

Grundsätzlich lehnte zwar auch Einzelhandelskollege Martin Grand (Grüne) den weiteren offenen Sonntag ab („Sonntag ist Ruhetag“), er wolle Iglu aber keine Steine in den Weg legen und stimme deshalb einmalig und als Ausnahme für den Antrag.

Klar für die Geschäftsöffnung am 11. März plädierte Thomas Lang von den Freien Wählern. Iglu sei schließlich ein Verband von Laufern für Laufer und starte auch immer wieder unterstützenswerte Initiativen. Gerade eine Ablehnung des Stadtrates wertete Lang als Parteinahme und eine von den anderen Kollegen gerade kritisierte Einmischung.

Bürgermeister Bisping wollte seine Ablehnung nicht zuletzt als Signal verstanden wissen, dass die Händler in Lauf doch künftig wieder mit einer Stimme sprechen sollten. Nach der Antragstellung habe er, Bisping, mit Thomas Giering von Iglu gesprochen und gefragt, was andere Händler dazu sagen. Weil er darauf keine befriedigende Antwort erhielt, habe er die Werbegemeinschaft seitens der Stadt zu einer Stellungnahme aufgefordert.

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