FISCHBACH – Die aktuellen politischen Ereignisse, der erschütternde Krieg in Israel und die auch hierzulande zunehmenden antisemitischen Aktivitäten geben einer Veranstaltung, des Kulturkreises Fischbach am Samstag, 18. November, besondere Aktualität. Das „Ensemble Rubato“ aus Altdorf und Dr. Günter Breitenbach erinnern mit jiddischen Liedern, Klezmermusik, Texten und Bildern an den jüdischen Kinderarzt, Schriftsteller und Pädagogen Janusz Korczak (1878-1942), einen der bedeutendsten Reformpädagogen des vergangenen Jahrhunderts.
Mit seiner Pädagogik der Achtung und dem konsequenten Einstehen für die Rechte der Kinder gilt er als Vorkämpfer der UN-Kinderrechtskonvention. Korczak wuchs in Warschau auf. Früh begann er literarisch zu arbeiten. 1912 übernahm er die Leitung des jüdischen Waisenhauses Dom Sierot, schrieb Kinderbücher und hielt pädagogische Vorträge. Seine „Pädagogik der Achtung“ stellte konsequent das Recht des Kindes in den Mittelpunkt. 1940 musste sein Waisenhaus ins Ghetto umziehen. Er begleitete seine Kinder 1942 in den Tod im Vernichtungslager Treblinka. 1972 wurde Korczak posthum der Friedenspreis des deutschen Buchhandels verliehen.
Das „Ensemble Rubato“ singt jiddische Lieder mit melancholischer und mitreißender Klezmermusik in fast klassischer Besetzung. Unter dem Titel „Das Kind tut Wunder wie der Frühling“ begleiten sie Korczaks persönliche Biografie und das Leben jüdischer Kinder in Osteuropa kurz vor und während der Verfolgung durch die Nationalsozialisten.
Dr. Günter Breitenbach liest bewegende Texte, die Einblicke in Korczaks pädagogisches und gesellschaftliches Denken und Wirken geben. Mit ihrem Programm zu Leben und Werk Janusz Korczaks sind die Künstler in den vergangenen Jahren an vielen Orten in Süddeutschland und der Schweiz ihr Publikum aufgetreten.
Info: Das Konzert mit Lesung findet am Samstag, 18. November, um 19.30 Uhr in der evangelischen Auferstehungskirche Fischbach statt. Es ist der einzige Auftritt des Ensemble Rubato in der Region in diesem Jahr. Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen.