NÜRNBERGER LAND – Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW) hat in Nürnberg eine Veranstaltung mit dem Titel „Bildungspolitik in Bayern auf dem Prüfstand“ durchgeführt. Dabei stellte sich der heimische Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel den Fragen des VBW-Hauptgeschäftsführers Bertram Brossardt und betonte, wie wichtig gerade für die Wirtschaft ein effektives Bildungssystem sei.
Um den Bedarf an Arbeits- und Fachkräften in den Unternehmen zu decken, müssen laut Norbert Dünkel Jugendliche mit hochwertigen Bildungsangeboten gezielt gefördert und die Unterrichtsinhalte am Arbeitsmarktbedarf ausgerichtet werden. „Das bayerische Bildungssystem legt hierfür die Grundlage. Bayern hat das Bildungssystem mit der größten Durchlässigkeit, den meisten Aufstiegschancen und besten Ergebnissen in ganz Deutschland.“
Laut Dünkel habe sich das gegliederte Schulsystem in Bayern bewährt. Einen Bildungszentralismus lehnt der Abgeordnete daher entschieden ab. „Einheitsschulen wären das absolut falsche Signal. Wir haben tolle Mittel- und Realschulen gerade auch bei uns im Landkreis und mir geht es darum, diese durch mehr Ressourcen weiter zu stärken. Nicht jeder muss ein Abitur machen und studieren. Im Gegenteil, eine gute Ausbildung ist heute meist erfolgversprechender als ein Studium und hilft unserer Wirtschaft oft mehr“, betonte Dünkel.
Fachkräftemangel als großes Problem
Dennoch räumte er auch Probleme im Schulbereich ein. Der allgemeine Fachkräftemangel mache auch nicht vor den Schulen halt, gleichzeitig steige der Bedarf an Personal immer mehr. Laut Dünkel reagiert man in Bayern darauf, indem man die Schulleitungen und Verwaltungen von Bürokratie befreie, durch Digitalisierung Prozesse verschlanke und gleichzeitig so viele Lehrkräfte wie noch nie zuvor eingestellt habe.
8000 neue Stellen bis 2028 geplant
Bis 2028 sollen weitere 8000 neue Stellen für Lehrerinnen und Lehrer, aber auch für Verwaltungskräfte, Sozialpädagogen und Schulpsychologen dazukommen. Gerade der Aufbau dieser multiprofessionellen Teams, besonders auch an den Schulen im Landkreis Nürnberger Land, ist Dünkel ein wichtiges Anliegen: „Immer mehr Kinder zeigen Verhaltensauffälligkeiten. Hier müssen wir möglichst früh ansetzen und über die Schulen Hilfe anbieten. Lehrer können das neben ihren vielfältigen Aufgaben nicht auch noch leisten.“ Dünkel ist überzeugt, das bereits sehr gute Bildungssystem in Bayern erhalten und mit den eingeleiteten Maßnahmen noch besser machen zu können.