NÜRNBERGER LAND (lra) — Gute Nachrichten für Schüler und Unternehmen im Landkreis: Es wird auch weiterhin eine Wirtschaftsschule im Nürnberger Land geben. Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle hat der staatlichen Einrichtung für die Zeit nach dem dreijährigen Modellversuch, der in diesem Jahr endet, eine Bestandsgarantie ausgesprochen.
Durch die dauerhafte Bestandsgarantie der Wirtschaftsschule verbunden mit den bestehenden beruflichen Bildungsangeboten der Berufsschule und der Fachoberschule sind die Staatlichen Beruflichen Schulen Nürnberger Land beinahe zu einem Komplettanbieter für berufliche Bildung im Landkreis geworden. Dies ist die wichtige zweite Säule im Bildungssystem des Landkreises neben den allgemeinbildenden Schulen.
Der in den vergangenen Jahren große Zulauf an Schülern an der Wirtschaftsschule sowie die Vielzahl der attraktiven Ausbildungsplätze und weiteren Möglichkeiten, die sich den Absolventen bieten, hat die Verantwortlichen in München wohl davon überzeugt, dieses Bildungsangebot auch weiterhin im Nürnberger Land anzubieten.
In die achte Klasse der angebotenen Form der dreistufigen Wirtschaftsschule können Schüler des Regel-Zugs der Mittelschule mit einem Notendurchschnitt von 2,66 in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch im Zwischen- oder Jahreszeugnis, Schüler des M-Zugs der Mittelschulen sowie von Realschulen und Gymnasien mit Vorrückungserlaubnis aufgenommen werden. Liegen diese Voraussetzungen nicht vor, besteht die Möglichkeit, einen Probeunterricht zu absolvieren.
Vor drei Jahren nahm die damals neu gegründete Wirtschaftsschule offiziell ihren Schulbetrieb auf. Damit gehörte sie zu einer von zwölf Modellversuchsschulen in ganz Bayern, an denen das Kooperationsmodell Mittelschule und Wirtschaftsschule über drei Jahre erprobt werden sollte.
Die Kooperation soll die Durchlässigkeit zwischen beiden Schularten stärken und zudem die Zahl der mittleren Schulabschlüsse erhöhen. Das Kooperationsmodell ist damit auch zentraler Baustein des Themenkreises „Übergänge organisieren und verwalten“ der Initiative Bildungsregion Nürnberger Land. Vorrangiges Ziel ist es, die individuellen Chancen der Jugendlichen auf dem Ausbildungsstellenmarkt zu verbessern.
Interessierte Jugendliche, die kaufmännisches Wissen nicht nur erlernen, sondern auch kaufmännische Praxis erleben wollen, können dies im Fach Übungsfirmenarbeit. Mit Hilfe der „Thomas Sabo GmbH & Co KG – Übungsfirma der Staatlichen Wirtschaftsschule Nürnberger Land“ erlernen Schüler – sozusagen virtuell – mit anderen Übungsfirmen Geschäfte abzuwickeln, also Produkte einzukaufen und zu verkaufen, zu telefonieren, E-Mails zu schreiben, Marketingstrategien zu entwickeln und den Zahlungsverkehr abzuwickeln sowie die Geschäftsvorfälle zu verbuchen – und dies alles mit modernster EDV-Ausstattung in Büroatmosphäre.
Die Schule verfügt mit dem Konzept der Übungsfirma im Vergleich zu anderen Schularten über ein bewährtes Instrument und hat zugleich mit der Firma Thomas Sabo auch noch einen starken regionalen Partner aus der Wirtschaft.
Mit dem Eintritt in die Wirtschaftsschule und damit in die Staatlichen Beruflichen Schulen Nürnberger Land bieten sich vielfältige Anschlussmöglichkeiten: entweder mit einer kaufmännischen Ausbildung an der Berufsschule oder mit dem (Fach-) Abitur an der Staatlichen Fachoberschule Nürnberger Land.
Weitere Informationen und persönliche Beratung gibt es bei: der Staatlichen Wirtschaftsschule Nürnberger Land, Rudolfshofer Straße 30, 91207 Lauf, unter Telefon: 09123 4018, E-Mail: [email protected], Homepage: www.bsnl.de.