FEUCHT – Gestern stand das amtliche Endergebnis des Bürgerentscheids vom Sonntag fest: Die Bürger haben sich eindeutig für den Erhalt der Moser Brücke als Wald und gegen das Gewerbegebiet entschieden.
Zum Ratsbegehren gab es 1511 gültige Ja- und 3053 gültige Nein-Stimmen. 261 Stimmen waren ungültig. Das Quorum ist dahingehend mit Nein erfüllt worden.
Zum Bürgerbegehren gab es 3284 gültige Ja- und 1282 gültige Nein-Stimmen. 259 Stimmen waren ungültig. Das Quorum wurde somit auch hier zugunsten Ja erfüllt.
Die (somit irrelevante) Stichfrage ergab 1464 gültige Stimmen für das Ratsbegehren, 3214 gültige Stimmen für den Bürgerentscheid und 147 ungültige Stimmen
10.815 wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde Feucht waren am Sonntag aufgerufwen, ihre Stimme beim Bürgerentscheid abzugeben.
An die Urnen gingen 3000 Wahlberechtigte, 1825 nutzten die Briefwahl zum Abstimmen. Die 4825 Bürgerinnen und Bürger, die abgestimmt haben, bedeuten eine Wahlbeteiligung von 44,61 Prozent.
„Der klar zum Ausdruck gekommene Bürgerwille ist von Verwaltung und Marktgemeinderat zu akzeptieren“, kommentierte Bürgermeister Konrad Rupprecht das Ergebnis des Bürgerentscheids vom Sonntag, wobei er aber nicht verhehlt, dass es für ihn persönlich enttäuschend ist.
Das Gewerbegebiet Moser Brücke ist für ihn damit gestorben. Rupprecht: „Das Tor ist zu, der Tausch der drei Teilflächen mit dem Areal an der Moser Brücke ist damit erledigt.“ Was er als positiv anmerkt ist die hohe Wahlbeteiligung, die gezeigt hat, dass Bürger sehr wohl Interesse daran haben, was in ihrer Kommune vor Ort passiert.
Klares Zeichen
„Bürgerinnen und Bürger von Feucht haben mit ihrer Stimme ein klares Zeichen für den Erhalt des Waldes an der Moser Brücke und gegen ein Gewerbegebiet gesetzt“, heißt es in einer Stellungnahme des Aktionsbündnisses „Ja zum Wald“. „Die Initiatoren, die Verantwortlichen und die vielen Aktiven sind über diesen Ausgang der Bürgerentscheide glücklich und danken allen, die sich an der Abstimmung beteiligt haben.
Das Aktionsbündnis stimmte Hannes Schönfelder zu, wie er das Abstimmungsergebnis kommentiert hat:
„Dem räumlichen Wachstum unseres Marktes setzt die Natur die Grenzen und die Natur ist der Wald. Die große Mehrheit der Abstimmenden akzeptiert durch ihre Entscheidung diese Grenzen.“ Die Abstimmungsberechtigten haben gezeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger, die Politik beeinflussen und Verantwortung für die weitere Entwicklung des Markts Feucht übernehmen können.
Sie haben die Chance wahrgenommen, den Schutz des Bannwaldes, der viel zu oft nur auf dem Papier steht, in die eigenen Hände zu nehmen.“
Es wurde am Sonntag für viele ein langer Abend. Wegen des aufgrund des Ratsbegehrens verwirrenden Stimmzettels zogen sich die Auszählung und damit die Ergebnisbekanntgabe in die Länge. Außerdem wollten viele das Gefühl genießen, mit ihrem Einsatz eine so klare Entscheidung herbeigeführt zu haben.
Fahrradkorso abgesagt
Die ursprüngliche Idee, den Erfolg mit einem Fahrradkorso durch den Ortskern zu feiern, wurde mit Rücksicht auf den bedrückenden Zwischenfall bei der Moosbacher Kirchweih nicht verwirklicht.
Auf diversen Seiten auf Facebook wird das Ergebnis kontrovers diskutiert. Auf beiden Seiten sind nach wie vor nicht nur Argumente, sondern Emotionen im Spiel. „Die Wählerinnen und Wähler haben gesprochen, und wir alle sollten das Ergebnis akzeptieren, auch wenn es nicht jedem gefällt – vor allem, wenn man die lange Vorgeschichte seit 2001 und die gesamte Konzeption kennt“, heißt es in einem Beitrag. Und weiter: „Ich wünsche mir, dass nun auch Klima und Ton der Auseinandersetzung wieder vernünftig werden… Jetzt heißt es wieder vorurteilsfrei zusammenzuarbeiten und das gemeinsame Ziel vor Augen zu haben: Feucht und Moosbach voranzubringen!“