Guter Zweck

„Rocker-Friseure“ auf Tour

Ein ehemaliger Musiker, der durch besondere Umstände in die Bedürftigkeit geriet, genoss die Gespräche mit Sonja Fischer, während diese ihm die Haare schnitt und die Augenbrauen stylte. | Foto: Herbert Baumgärtner2023/08/Rocker-Friseur-Fischer.jpeg

DIEPERSDORF/REGENSBURG – Sie schauen aus wie eine Rockergang und schneiden Obdachlosen und Bedürftigen kostenlos die Haare: Einmal im Monat hat das Chapter Bayern der „Barber Angels Brotherhood e. V.“ unter Leitung von Zenturio Uwe Pichl aus Neutraubling seinen Einsatz. Mit dabei war auch Friseur-Weltmeisterin Sonja Fischer alias „Lady Barber“ aus Diepersdorf, die ein aktives Mitglied ist.

Der Friseurclub wurde 2016 von Claus Niedermeier aus Biberach an der Riß gegründet. 2017 hatten die „Barber Angels“ auf der Messe Haare in Nürnberg einen Stand und der Clubleader sprach Sonja Fischer an. Er wollte die Starfriseurin mit ins Boot holen und erklärte ihr, weshalb sie in Lederkutten auftreten.

Niederschwelliges Angebot

Sie haben sich für die Rockerkluft entschieden, weil es ein niederschwelliges Angebot sei, sagt Fischer. Den „Barber Angels“ ist es wichtig, dass sie nachhaltig aktiv sind und nicht nur einmal im Jahr eine nette Aktion starten. Fischer war sofort Feuer und Flamme und trat noch am selben Abend dem Club bei und hatte einen Monat später ihren ersten Einsatz in Berlin.

„Oft ist ein neuer Haarschnitt ein Anstoß für einen Neuanfang, da die Menschen oftmals selbstbewusster wieder gehen, als sie zu uns gekommen sind. Wir versuchen, andere Friseure zu gewinnen, die mit uns in ihren Heimatstädten obdachlosen und bedürftigen Menschen Haare und Bärte schneiden“, sagt die Diepersdorferin.

Stilecht mit dem Motorrad zum Einsatz

Zu ihrem letzten Einsatz fuhr die sie stilecht mit ihrem Chopper und in ihrer „Barber Angels“-Lederkutte nach Regensburg. Ab Diepersdorf ging es über Kastl durch das herrliche Lauterachtal nach Regensburg zum Drugstop e. V. Die Gäste fanden das cool und man spürte gleich eine gute Energie zwischen Friseurin und zu Frisierenden. Fischer: „Vor Ort verschenken wir gerne unsere Zeit, unsere Handwerkskunst und ein offenes Ohr. Für die Gäste bedeutet das einen ganz normalen Friseurbesuch, den sie ohne uns nicht erleben würden.“

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