A9/ WENDELSTEIN – Ein freilaufendes Pferd, das samt Sattel auf der A9 unterwegs war, hat am Samstag den Verkehr auf der Autobahn kurzzeitig komplett lahm gelegt. Nun bedankt sich die Polizei bei einem Mann für sein „beherztes Eingreifen“.
Gegen 14.35 Uhr ging am Samstag bei der Verkehrspolizei Feucht die Meldung ein, dass ein Pferd auf der A9 unterwegs sei. Das Huftier lief auf der A9 in Fahrtrichtung Berlin zwischen der Anschlussstelle Allersberg und dem Autobahndreieck Nürnberg/Feucht. Bis die Polizei vor Ort eintraf, hatte sich bereits auf allen drei Fahrspuren ein Stau gebildet und der Verkehr war komplett zum Erliegen gekommen.
Dank eines Mannes war die Gefahr aber bereits gebannt. Der Autofahrer war eigentlich auf der A9 unterwegs, um Bekannte zum Flughafen nach Nürnberg zu ihrem Urlaubsflieger zu bringen. Kurzerhand hatte er aber angehalten, um auf „Stutenjagd“ zu gehen. Er schaffte es, das Pferd, das noch mit Sattel unterwegs war, einzufangen und auf einen Grünstreifen neben der Autobahn zu bringen. Dort hielt er es am Zaumzeug fest und beruhigte das aufgeregte Tier.
Äpfel als Nervennahrung
„Ein offensichtlich tierfreundliches Paar, das sich ebenfalls im Stau befand, spendete umgehend zwei Äpfel als Nervennahrung für die entlaufene Stute, welche umgehend und genüsslich vom Tier verspeist wurden“, so die Polizei in ihrem Bericht weiter. Die Beamten funktionierten vor Ort einen Nylonstrick, der sich im Dienstwagen befand, zu einem Führstrick um.
Da der Mann das Vertrauen des Pferdes gewonnen hatte, und es sich von ihm beruhigen ließ, baten ihn die Polizisten, bis zum Eintreffen der Pferdebesitzerin zu bleiben und sich um das Tier zu kümmern. Die Frau hatten sie bereits gefunden und informiert.
Polizei-Eskorte zum Flughafen
Also blieb der Mann knappe zwei Stunden, bis circa 16.30 Uhr, bei dem Pferd, dann kam nämlich die Besitzerin. Seine Bekannten fuhren derweil mit seinem Auto selbst zum Flughafen weiter. Die Besitzerin konnte ihr entlaufenes Pferd glücklich in einen Pferdeanhänger laden und in den heimatlichen Stall zurückbringen, heißt es in dem Pressebericht weiter.
Nachdem das Pferd erfolgreich verladen war, fuhr eine Streife der Verkehrspolizei den „Pferdeflüsterer“ zum Flughafen Nürnberg, zu seinen Bekannten und seinem Auto. „Dem Mann aus dem Landkreis Eichstätt gebührt ein herzlicher Dank, da er durch sein beherztes Eingreifen Schlimmeres verhinderte und das Pferd über die gesamte Zeit beruhigte, was zeitweise gar nicht so einfach war“, so die Polizei.