Zweite Auflage

Lungentag im Krankenhaus Rummelsberg: Prävention im Mittelpunkt

Wie moderne Technik zur Gesundheitsvorsorge beiträgt, zeigte sich beim Rummelsberger Lungentag: Besucher konnten Atemtherapiehilfen wie eine Vollgesichtsmaske testen und sich über Möglichkeiten der Früherkennung und Behandlung von Atemwegserkrankungen informieren.
Wie moderne Technik zur Gesundheitsvorsorge beiträgt, zeigte sich beim Rummelsberger Lungentag: Besucher konnten Atemtherapiehilfen wie eine Vollgesichtsmaske testen und sich über Möglichkeiten der Früherkennung und Behandlung von Atemwegserkrankungen informieren. | Foto: Eva Doberer2025/09/6b1a3e03459484e9204c22252fedf87f24d8be6e_max1024x.jpg

RUMMELSBERG – Ein gesunder Lebensstil kann Lungenerkrankungen vorbeugen und moderne Medizin hilft, Risiken frühzeitig zu erkennen. Bei der zweiten Auflage des Rummelsberger Lungentages drehte sich alles um das Thema Prävention. Fachpublikum, Patienten, Angehörige und Interessierte folgten der Einladung von Dr. Dietmar Geiger, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Pneumologie und Akutgeriatrie.

Erkrankungen wie chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Asthma oder Lungenkrebs nehmen weltweit zu. Deshalb betonte Chefarzt Geiger in seiner Begrüßung die Wichtigkeit von vorbeugenden Maßnahmen: „Neben der medizinischen Versorgung muss der Fokus stärker auf frühzeitige Aufklärung und Gesundheitsförderung gerichtet werden. Genau deshalb gibt es den Lungentag am Krankenhaus Rummelsberg.“

Ein Schwerpunkt lag auf Bewegung als präventiv wirksame Maßnahme. Sabine Koch, Therapieleitung der Klinik, machte deutlich, dass es keine großen sportlichen Ambitionen braucht: „Es muss nicht gleich Sport im Fitnessstudio sein. Tägliches Spazierengehen kann die Lebenserwartung um drei Jahre erhöhen.“

„Sie entlasten die Rentenkasse“

Einen nachdrücklichen Impuls setzte Dr. Stefan Meißner mit seinem Vortrag zur Raucherentwöhnung. Mit dem provokanten Titel „Rauchen Sie weiter. Sie entlasten die Rentenkasse“, gelang es ihm zum Nachdenken anzuregen.

Was Essverhalten mit der Lunge zu tun hat, machte Beate Stadtländer in ihrem Vortrag deutlich. Eine unausgewogene Ernährung führt nicht nur zu Übergewicht und Diabetes, sondern wirkt sich direkt negativ auf das Lungenkreislaufsystem aus. Auch Mangelernährung oder Vitamindefizit können die Immunabwehr schwächen und die Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen erhöhen.

Wie Allergien gezielt behandelt werden können, zeigte Dr. Kristina Benedict von der Firma ALK-Abelló Arzneimittel in ihrem Vortrag zur spezifischen Immuntherapie. Anders als viele Medikamente, die lediglich Symptome lindern, setzt diese Behandlung an der Ursache an und kann bei konsequenter Anwendung die Beschwerden langfristig deutlich reduzieren.

Früherkennung von Krebs

Dr. Stephan Ellmann vom Radiologischen Zentrum Nürnberg widmete sich in seinem Vortrag der Früherkennung von Lungenkrebs. Etwa 57.000 Menschen erkranken hierzulande jedes Jahr neu, rund 45.000 sterben jährlich an den Folgen. „In den meisten Fällen wird der Tumor erst in einem späten Stadium entdeckt, wenn die Heilungschancen bereits gering sind“, so Ellmann.

Ein eher unbekanntes Thema sprach Logopäde Felix Jandausch an: Die Aspirationspneumonie, eine Lungenentzündung, die durch das versehentliche Einatmen von Nahrung, Flüssigkeiten oder Speichel entsteht. Besonders gefährdet sind ältere Menschen sowie Patienten mit neurologischen Erkrankungen, bei denen die Schluckfunktion eingeschränkt ist. Jandausch verdeutliche, wie durch gezielte logopädische Maßnahmen das Risiko einer Aspiration gesenkt werden kann.

Im praktischen Teil des Lungentags konnten die Besucher dann ihr Wissen vertiefen und sich Atemtechniken und bestimmte Körperhaltungen aneignen, die bei einem Asthmaanfall Erleichterung bringen. Neben den Fachvorträgen und interaktiven Workshops gab es parallel eine Messeausstellung, auf der Firmen Technologien zur Diagnose und Behandlung von Atemwegserkrankungen präsentierten.

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