Standort ungeeignet?

Die geplante Mountainbike-Strecke am Burgstall bei Rasch sorgt für Diskussionen

Rund 40 Teilnehmer sind zur Ortsbegehung am Burgstall in Rasch gekommen und haben an der Begehung der geplanten Mountainbike-Strecke teilgenommen.
Rund 40 Teilnehmer sind zur Ortsbegehung am Burgstall in Rasch gekommen und haben an der Begehung der geplanten Mountainbike-Strecke teilgenommen. | Foto: privat2024/05/Mountainbike-Altdorf.jpeg

ALTDORF – Die CSU hat interessierte Bürger zur Ortsbesichtigung der vom Deutschen Alpenverein geplanten Mountainbike-Strecke mit Übungsparcour am Burgstall in Rasch eingeladen. Nachdem das Projekt von Altdorfs Bürgermeister Martin Tabor und vom Alpenvereinsvorsitzenden Dr. Volker Güther bereits in der Rascher Bürgerversammlung vorgestellt worden war, organisierten die CSU und die Ortsgruppe des Bauernverbandes einen „konstruktiven Austausch über das Vorhaben“, wie es in einer Pressemitteilung der CSU heißt.

Der Einladung folgten rund 40 Interessierte, darunter auch Vertreter der Landwirtschaft, Waldbauern, Vereinsvorstände, Jagdgenossenschaft, Jagdpächter und des DAV. Auch der Jagdpächter der angrenzenden Jagdfläche auf Berger Gebiet und Kommunalpolitiker der Gemeinde Berg fanden sich ein. Ziel der Veranstaltung sei es, so Ortsvorsitzender Bernd Eckstein, ein Stimmungsbild der Bevölkerung zu gewinnen und eine Bürgerbeteiligung zu ermöglichen.

Wald im Landschaftsschutzgebiet

Das Gelände befindet sich in unmittelbarer Nähe des Naturdenkmals Ludwigskanal an der Grenze zur Oberpfalz und zum Teil auch auf dem Gebiet der Gemeinde Berg. Nach Angaben der Altdorfer CSU handelt es sich dabei um eine Waldfläche im Landschaftsschutzgebiet. In der Diskussion habe sich gezeigt, dass die überwiegende Zahl der Bürger dem Vorhaben skeptisch bis kritisch gegenüberstehen. Zwar habe man Verständnis für das Anliegen des Alpenvereins, doch sei der Standort nicht geeignet, weil die Beeinträchtigung von Wald und Natur an diesem Ort doch erheblich seien.

Es könne, so ein Teilnehmer, nicht davon ausgegangen werden, dass sich alle Mountainbiker an die ausgewiesenen Trails halten würden. Darüber hinaus würde das Waldgebiet nicht bejagt, da es als Rückzugsraum für das Wild diene. Es sei offensichtlich, dass das Wild durch entsprechende Aktivitäten gestört würde. Weitere Bedenken betrafen die negativen Auswirkungen auf die Jagdpacht, die Sicherheit und Rettungswege, die mögliche Beeinträchtigung der Aufforstung, die vorhandenen Bodendenkmäler und die Haftungsfragen bei Unfällen. Insbesondere der zu erwartende Verkehr der Anreisenden sei weder durch die vorhandenen Zufahrten noch durch Parkmöglichkeiten verträglich zu steuern.

„Flora und Fauna würden leiden“

Das städtische Grundstück, das für die Übungsstrecke vorgesehen ist, soll nach Angaben der CSU „laut Konzeption mit baulichen Maßnahmen ertüchtigt werden. Das Grundstück ist allerdings ein Mischwald mit sehr feuchtem Untergrund, weshalb hier auch Flora und Fauna erheblich leiden würden. Es ist ausgeschlossen, dass im Landschaftsschutzgebiet Drainagen oder Befestigungen verlegt werden können. Aus diesem Grund sollte der Standort im Wald bei Rasch kritisch hinterfragt werden.“

Am Ende trugen sich 34 Personen in eine Unterschriftenliste ein, um ihre grundsätzliche Kritik an der geplanten Strecke zum Ausdruck zu bringen. Die CSU will die genannten Punkte in die Diskussion einbringen, Fachbehörden informieren und den Einbezug des Naturschutzbeirates beim Landratsamt einfordern.

Das sagt der DAV Altdorf

Wie Dr. Volker Güther, Vorsitzender des DAV Altdorf, Mitte März auf Nachfrage unserer Zeitung mitgeteilt hat, wird das Projekt derzeit von der Unteren Naturschutzbehörde geprüft. Güther machte keinen Hehl daraus, dass das Projekt bei der Vorstellung auf der Bürgerversammlung in Rasch auch auf Gegenwind gestoßen ist. „Die Argumente der Kritiker sind nachvollziehbar und werden von uns als Verein natürlich auch ernst genommen“, sagt er.

Gleichwohl rechnete er mit einem positiven Ausgang, da es „keine Eingriffe in die Natur geben wird“, wie er betonte. Einen positiven Förderbescheid der Zukunftsregion Schwarzachtal-Plus habe der DAV bereits erhalten. 

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