NÜRNBERGER LAND – Noch bis einschließlich Dienstag ist die Nummer 09123/950-6299 zu erreichen. Dann stellt das Landratsamt Nürnberger Land seine Corona-Hotline ein. Mit dem Info-Angebot begegnete die Kreisbehörde dem enormen Informationsbedürfnis rund um die Pandemie und die staatlichen Corona-Maßnahmen.
Fragen, die in „vielen tausenden Anrufen“ in den vergangenen drei Jahren gestellt wurden, waren zum Beispiel: Wie bemerkt man eine Infektion, wie verhält man sich, wenn die Erkältungssymptome eigentlich auch Heuschnupfen sein könnten, wer zählt als quarantänepflichtige Kontaktperson, darf man jetzt noch Geburtstag feiern, seinen Hund zum Hundefriseur bringen oder in den Urlaub fahren?
In den ersten Märzwochen des Jahres 2020 saßen nach Schilderung des Landratsamts zehn Mitarbeiter des Amts in zwei hastig hergerichteten Räumen, aber schnell habe sich eine feste Struktur mit Dienstplänen und einem großen Team von rund 30 Personen gebildet, die sich freiwillig bereit erklärt hatten, zusätzlich zu ihren eigentlichen Aufgaben Schichten an der Hotline zu übernehmen.
So war das Bürgertelefon nicht nur während der Öffnungszeiten des Amts, sondern auch an den Wochenenden erreichbar. Wenn an einem Tag besonders viele Anrufe eingingen, verstärkten Springer spontan das Team. „Trotzdem war es zu manchen Zeiten völlig unmöglich, dem Andrang nachzukommen. Die Telefone haben ununterbrochen geklingelt. Wer nicht dabei war, kann es sich nicht vorstellen“, sagt Iris Bitzigeio aus der Pressestelle, die die Hotline koordiniert hat.
Neben dem Telefonieren kam hinzu, dass sich das Team zum Teil täglich in neue Regelungen einarbeiten musste, weil sich die Verordnungen zu Infektionsschutzmaßnahmen, Testungen, Isolation und Quarantäne veränderten.
Manchmal wurde auch geschrien
Manchmal ließen sich Anliegen nicht sofort klären. Deswegen trafen sich die Hotline-Mitarbeiter täglich, um mit dem Gesundheitsamt und dem Ordnungsamt komplizierte Fälle durchzusprechen. Die meisten Anrufer seien freundlich und dankbar gewesen, schildert Bitzigeio in einer Pressemitteilung, „aber wir wurden auch schon mal angeschrien oder beleidigt“. Hin und wieder mussten auch Menschen an den Krisendienst weitervermittelt werden, „weil wir gemerkt haben, dass es ihnen psychisch nicht gut geht“. Sie danke „allen im Team für ihren Einsatz, ihre Zeit und ihre Nerven“, resümiert Bitzigeio.
Eingestellt wird die Hotline laut Landratsamt, weil sich das Infektionsgeschehen beruhigt hat und die Regeln gelockert wurden.