LAUF — Einer der erfolgreichsten Laufer Sportler, der Zahnarzt und ehemalige FDP-Stadtrat Martin Jellinghaus, feiert am morgigen Sonntag seinen 70. Geburtstag. 1968 gewann der Laufer bei den Olympischen Spielen in Mexiko mit der 4×400-Meter-Staffel die Bronzemedaille.
Die ganze Stadt bejubelte damals diesen dritten Platz. Martin Jellinghaus, der neben Europameistertiteln und vielen regionalen Erfolgen auch zehn deutsche Meistertitel vorweisen kann, wurde nach den Spielen in seiner Heimatstadt auf dem Marktplatz von politischer Prominenz und vielen Bürgern empfangen.
Dabei begann die sportliche Karriere von Martin Jellinghaus gar nicht mit der Leichtathletik. Er wurde Stadtmeister im Seifenkistl-Rennen und spielte dann als Schüler beim SKL und bei der evangelischen Gemeindejugend Fußball. Erst als 17-Jähriger trat er dem TV 77 Lauf bei und die Karriere begann: Schon ein Jahr später wurde er 1962 deutscher Jugendmeister über 100 Meter in 10,8 Sekunden. In den darauffolgenden Jahren gewann er Rennen über Rennen. 1968 holte er sich noch vor den Olympischen Spielen bei den deutschen Meisterschaften drei Titel, über 200 Meter in 20,6 Sekunden, über 400 Meter in 46 Sekunden und mit der 4×400 Meter-Staffel des TSV 1860 München, zu dem er über den Umweg 1. FCN gewechselt war. Gefördert und trainiert wurde er von einem guten Freund und Sportler, dem Unternehmer Rudolf Kainz.
Sportlicher Höhepunkt aber war Mexiko, wo Jellinghaus sich ganz auf die 400-Meter-Distanz konzentrierte. Schon im zweiten Zwischenlauf über 400 Meter schaffte er eine Sensation und stellte in 44,9 Sekunden den acht Jahre alten Europarekord ein. Am Ende wurde er als bester Weißer Fünfter. In der Staffel dann gab es die ersehnte Bronzemedaille.
Jellinghaus, der in Erlangen Zahnmedizin studierte, ließ sich später als Zahnarzt in Lauf nieder. Für die FDP zog er 1984 in den Stadtrat ein und eroberte auch 1990 ein Mandat. Schon zuvor war er einmal in den Rat gewählt worden, konnte aber sein Amt nicht antreten, weil sein Vater schon Stadtratsmitglied (FWG) war und Familienmitglieder damals nicht im gleichen Rat sitzen durften. 1994 schied Martin Jellinghaus aus dem Laufer Stadtrat aus, weil er mit seiner zweiten Frau nach Rückersdorf umgezogen war.