NEUHAUS – Er war in Begleitung zum Mountainbiken unterwegs: Sonntagnachmittag geriet ein 14-jähriger Jugendlicher aus dem Gemeindegebiet Neuhaus in der Nähe der Maximilansgrotte auf einem abschüssigen Stück vom Weg ab und prallte gegen einen nebenstehenden Baum.
Während der Mountainbiker schwer verletzt liegen blieb, verständigten seine Begleiter den Rettungsdienst, berichtet Fabio Viktorin, Einsatzleiter Rettungsdienst. Und der stand vor einer Herausforderung: Der Patient lag auf einem Felsvorsprung. Daher forderte der erst eintreffende Helfer vor Ort des ASB aus Neuhaus die Bergwacht sowie den Rettungshubschrauber Christoph 27 aus Nürnberg an.
Per Seil über Fels
„Aufgrund des schweren Verletzungsmusters sowie des weiten und steilen Wegs zur Einsatzstelle haben wir uns vor Ort für eine Rettung mit der Hubschrauberwinde entschieden. Ein bodengebundener Abtransport hätte nicht nur deutlich länger gedauert, sondern wäre auch technisch aufwendiger gewesen. Der Patient hätte unter Seilsicherung über mehrere Felsvorsprünge transportiert werden müssen“, erklärt Maximilian Zeuch, diensthabender Einsatzleiter und Luftretter der Bergwacht Lauf-Hersbruck. Dazu habe man auf den bereits anwesenden Rettungshubschrauber Christoph 27 aus Nürnberg zurückgegriffen.
Während der kurze Zeit später eintreffende Rettungsdienst des ASB Jura mit der medizinischen Versorgung des Patienten begann, bereitete die Bergwacht die Rettung aus dem unwegsamen Gelände vor, weil an der direkten Einsatzstelle keine Windenrettung möglich war.
Liege mit Rad
Nach Erstversorgung an der Unfallstelle musste der Jugendliche zunächst etwa 20 Meter mittels Gebirgstrage – einer Trage mit mittig angebrachtem Rad, die von zwei oder mehr Helfern geschoben werden kann – der Bergwacht hang-aufwärts gebracht werden. Dabei halfen laut Zeuch Bergwacht, Rettungswagenbesatzung und Polizei zusammen.
Um dem Hubschrauber eine umgehende Lokalisierung der Einsatzkräfte im Wald zu ermöglichen, zündeten die Einsatzkräfte einen Rauchkörper. Daraufhin konnte der Rettungshubschrauber den Luftretter an der Einsatzstelle ablassen und diesen samt Patient aus dem Wald mittels Windenbergung nach oben ziehen. Anschließend wurden beide zum Zwischenlandeplatz geflogen. Von dort ging es für den Jugendlichen mit dem Rettungshubschrauber in eine Nürnberger Klinik.
Insgesamt waren der Rettungswagen des ASB Jura, der Notarzt aus Pegnitz, der Rettungshubschrauber Christoph 27, der Helfer vor Ort ASB Jura, der Einsatzleiter Rettungsdienst sowie die Bergwachten Nürnberg und Lauf/Hersbruck mit rund 15 Kräften im Einsatz.