Anspannung bei Benedikt Bisping

Wahlniederlage zeichnete sich spät ab

Gedrückte Stimmung herrschte bei Benedikt Bisping und seiner Frau Lydia am Sonntag, als langsam klar wurde, dass es für eine dritte Amtszeit nicht reicht. | Foto: Haase2020/03/bisping-wahlverlierer.jpg

LAUF – Lange auf die Folter gespannt wurden Benedikt Bisping (Grüne) und sein Kontrahent Thomas Lang (FW) am Sonntagabend bei der Auszählung der Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Lauf. Eine sichere Wahlniederlage zeichnete sich für Benedikt Bisping erst spät ab. Bis dahin hieß es bangen in einer Zitterpartie.

Erst gegen 19.20 Uhr meldete zunächst ein einziger der insgesamt 19 Briefwahlbezirke erste Ergebnisse: 304 Stimmen für Benedikt Bisping und 307 für Thomas Lang. Dass es ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen werden würde, zeichnete sich schon am Anfang ab und auch im Verlauf des Abends änderte sich daran nichts mehr. Bis 21.15 Uhr tröpfelten dann nach und nach 14 394 per Briefwahl abgegebene Stimmen aus den 19 Bezirken ins Laufer Rathaus. Im Rennen um den Bürgermeisterposten trennte die beiden Kandidaten zeitweise nicht einmal ein voller Prozentpunkt. Die Nase knapp vorn behielt jedoch stets Lang.

Genau diese Nasenlänge Vorsprung ließ am Ende des Abends Thomas Lang mit 51,85 Prozent der Wählerstimmen als Gewinner dieses Wettlaufs hervorgehen.

Wenige Lichtblicke für Benedikt Bisping

Lichtblicke gab es für Benedikt Bis­ping, der die Auszählung gemeinsam mit seiner Frau Lydia live im Laufer Rathaus verfolgte, derweil kaum. Seine Anspannung konnte er, nachdem die ersten Ergebnisse bekannt waren, nur noch schwer verstecken. Immer wieder wechselten seine Blicke vom aktuellen Stand auf der Leinwand zurück zu seinem Handy. Ein paar Mal verließ er den Raum, kam wieder herein, setzte sich, nur um kurz darauf wieder aufzustehen.

Ein bisschen mehr Freizeit

Als die Zahl für Thomas Lang kurzzeitig dann auch noch auf über 52 Prozent kletterte, verblasste der letzte Hoffnungsschimmer in Bispings Gesicht. Seine größte Niederlage verbuchte Bisping nach der Auszählung des Bezirks acht. Mit 45,32 Prozent lag er dort sogar fast zehn Prozentpunkte hinter Lang. Bispings schlechtestes Ergebnis an diesem Abend. „Immerhin hätten wir so dann endlich mal wieder ein bisschen Freizeit gemeinsam“, versuchte ihn seine Frau noch auf eine bevorstehende Niederlage vorzubereiten. „Jetzt warten wir doch erst mal ab“, entgegnete ihr Mann, jedoch mit wenig Überzeugung in der Stimme.


Doch noch ein Lichtblick

Einen kurzen Lichtblick gab es für den Noch-Bürgermeister dann gegen Ende der Auszählung doch noch: In zwei Briefwahlbezirken konnte er seinen Widersacher Lang überholen und kam im „Bezirk 19“ sogar auf 51,73 Prozent.

Auf das Endergebnis hatte das aber keine Auswirkung mehr. Lang behielt seinen knappen Vorsprung. Während Bisping mit 6931 Stimmen 48,15 Prozent erreichte, waren es 7463 Stimmen, die Lang zum Erfolg verhalfen. Am Ende war es ein Unterschied von 532 Stimmen, die nach zwölf Jahren die Bisping-Ära beendeten und Lang den Platz frei machten als neuen Bürgermeister von Lauf. 

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