LAUF — Laufs Bürgermeister Benedikt Bisping ist 50 geworden. Am Montagvormittag überraschten die Rathausmitarbeiter ihren Chef mit einem kleinen Empfang im Sitzungssaal, am Abend lud Bisping die Landkreisbürgermeister, den Stadtrat und leitende Mitarbeiter städtischer Einrichtungen zu einer Feier in die Laufer Kaiserburg ein. Am Samstag feiert er mit der Familie bei „seinem“ Italiener.
Der Grüne Benedikt Bisping ist seit neun Jahren Erster Bürgermeister in Lauf. 2008 hatte er sich mit 63 Prozent gegen den CSU-Bewerber durchgesetzt, 2014 gewann er in einer Stichwahl mit 56 Prozent erneut. Schon 1996 war Bisping für die Grünen in den Laufer Stadtrat gewählt worden und seither in verschiedenen Funktionen tätig. Als erster Vertreter seiner Partei – Lauf ist die größte Kommune Bayerns, die von einem Grünen regiert wird – wurde Bisping in den Landesvorstand des Bayerischen Städtetages gewählt, er ist Mitglied im Hauptausschuss des Deutschen Städtetages. Bisping wurde in den Landesbeirat der Grünen in Bayern gewählt und er ist Mitglied des Kreistages Nürnberger Land.
Der gebürtige Westfale kam 1975 nach Lauf. Mit seinen beiden Brüdern gründete er 1986 ein erstes Pressefoto-Unternehmen, 1997 gründete er die Bund Naturschutz Service GmbH mit Sitz im Bahnhof Lauf links, deren Geschäftsführer er dann viele Jahre war. Seit 2003 ist Benedikt Bisping mit der grünen Politikerin und Geologin Lydia Hufmann-Bisping verheiratet.
In seiner Amtszeit initierte Bisping in Lauf unter anderem zahlreiche Stadtentwicklungsprojekte, wies Gewerbegebiete aus, baute ein Haus für die Musikschule, brachte die Städtepartnerschaft mit Tirschenreuth unter den Hut und schaffte es, dass der Schmuckhersteller Thomas Sabo sein neues Hauptquartier in Lauf errichtete.
Kaiserburg als Anliegen
Ein ganz besonderes Engagement Bispings galt und gilt der Laufer Kaiserburg seit die Akademie hier ausgezogen ist. Der Bürgermeister setzte sich für die millionenschwere Sanierung des Wenzelschlosses ein und dafür, dass es pünktlich zum 700. Geburtstag Kaiser Karls IV. wieder der Öffentlichkeit zugänglich ist. Mit Erfolg: mittlerweile ist die Burg eine touristischen Attraktion. Ziel ist die Errichtung einer „Wenzelakademie“, ein interkulturelles Kompetenzzentrum für Sprachen und Wirtschaft in Lauf.
Unter Federführung des Bürgermeistersekretariats und der Personalratsvorsitzenden Ruth Reichel richtete das Rathausteam zum Geburtstag des Chefs einen Empfang vor allem für die Mitarbeiter der Stadt aus. Gekommen waren Vertreter aller Einrichtungen der Kommune, von der Musikschule und der Bücherei bis zum Bauhof, um nur einige zu nennen. Kinder des Kunigundenkindergartens sangen spontan mit den anderen Besuchern ein Geburtstagsständchen.
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Mit ihrem besonderen Geschenk schafften es die Mitarbeiter, dass ihr Chef gerührt und für einen Moment sprachlos war: Sie hatten dem passionierten Eisenbahnliebhaber mit Unterstützung der Märklin-Besitzer-Familie Sieber ein handgefertigtes Unikat einer berühmten Lokomotive besorgt, ein Modell des „Schweizer-Krokodils“. Mit einer Geburtstaggravur für das Geburtstagskind. Personalrätin Reichel hatte für den Rathauschef außerdem eine Kaiserburg-Geburtstagstorte gebacken.
Mit einem Zitat von Willy Brandt bedankte sich Bisping, als er die Sprache wieder gefunden hatte, bei seinen Mitarbeitern und den vielen Gratulanten die per Post, Mail oder Facebook gratuliert hatten: Die bestes Art, die Zukunft vorherzusagen, so sagte Brandt, sei, sie selbst mit zu gestalten. Und genau dieses möchte Benedikt Bisping als Bürgermeister weiter für die Stadt Lauf und die Bevölkerung tun, wie er sagte.