LAUF — Jetzt fehlt noch ein Modell des Hradschins, der Burg in Prag, dann sind alle wichtigen Burganlagen Karls IV. entlang der Goldenen Straße in der Laufer Kaiserburg versammelt. Seit einiger Zeit nämlich findet sich in der kleinen Ausstellung in der Herrenstube, die im Rahmen der Landesausstellung zum 700. Kaisergeburtstag im Wenzelschloss eingerichtet wurde, auch ein aufwendig im 3-D-Druck erstelltes Modell der Nürnberger Kaiserburg.
Entstanden ist das Modell als Teil der Bayerisch-tschechischen Landesausstellung zum Karlsjubiläum. Zunächst in Nürnberg ausgestellt kam das Modell nun als Dauerleihgabe des Hauses der Bayerischen Geschichte nach Lauf. „Und ergänzt hier unsere Ausstellung „Burgen und Bauten Kaiser Karls IV. perfekt“, freut sich Bürgermeister Benedikt Bisping über das Exponat. Zustande kam der „Deal“ auf Initiative der Laufer Stadtführer und durch Vermittlung des tschechischen Honorarkonsuls Hans-Peter Schmidt, der sich seit Jahren für die Weiterentwicklung der Laufer Kaiserburg zur Wenzelakademie, einer Sprachakademie, einsetzt.
Zu sehen sind in der Herrenstube (das Vorzimmer zum Wappensaal) jetzt ein Modell der Prager Neustadt, ein Gipsmodell von Karlstein, ein Modell von Karlsberg, ein digitales 3-D-Modell der Laufer Burg, das neue originalgetreue Modell der Nürnberger Kaiserburg und ein bömischer Groschen, der sogenannte Karlspfennig. Die Graphiken und Malereien von Burgen und Bauten Kaiser Karls IV. aus dem Besitz der Laufer städtischen Sammlungen, die bisher ebenfalls in der Herrenstube gezeigt wurden, haben im großen Kaisersaal, in dem auch Trauungen stattfinden, eine neue Heimat gefunden.
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Bei der Vorstellung des neuen Modells erinnerten sowohl Bürgermeister Bisping als auch Konsul Schmidt, an die große, weit über die Stadt hinausreichende Bedeutung der Laufer Burg. Sie war eine der wichtigsten Destinationen des Kaisers, sozusagen die Ralaisstation vor den Toren der Reichsstadt. Deshalb sollte und werde von der Landesausstellung mehr in Lauf bleiben, als die kleine Schau, und der wieder offene Wappen- oder Kaisersaal, so Schmidt. Nämlich die Wenzelakademie als Ort der kulturellen Begegnung. In diesem Fremdspracheninstitut sollen Dozenten der Friedrich-Alexander-Universität und der Uni aus Prag unterrichten. Unterstützt wird das Projekt auch vom Landkreis und dem Bayerischen Finanzministerium.
Burg und Ausstellung sind bis Ende 2017 täglich von 14 bis 17 Uhr, am Wochenende ab 11 Uhr geöffnet.